Der Familienname Tatzl ist bekannt im Mürztal. Nicht nur, dass das Ehepaar Brigitte und Andreas Tatzl sich mit dem Wirtshaus „Ritschi“ in Pernegg einen Namen in der Gastronomieszene gemacht hat, Andreas Tatzl ist auch ehemaliger Harmonika-Staatsmeister.
Jetzt sorgt die Familie erneut für Aufsehen. „Wir sperren am 1. Dezember den Bodenbauer auf“, sagt Andreas Tatzl. Das Wirtshaus „Ritschi“ bleibt aber erhalten. Vielmehr ist das Bodenbauer ein zweites Standbein. „Als fünfköpfige Familie muss man schauen, wie man über die Runden kommt. Wir sind vor einer schwierigen Entscheidung gestanden: Entweder werden wir größer oder sperren zu. Wir haben uns gemeinsam und ganz klar fürs Weitermachen entschieden“, so Tatzl.
Der letzte Pächter des Traditionshauses, der Wiener Verein Labor Alltagskultur, hat erst Ende Oktober die Immobilie verlassen und den Schlüssel an den Eigentümer, die Zentralwasserversorgung Hochschwab Süd (ZWHS), zurückgegeben. „Seit ein paar Tagen haben wir den Schlüssel und freuen uns auf die Eröffnung“, sagt Tatzl. Der Felssturz Mitte November bei der B 20 in Thörl ist zwar ärgerlich, wie für so viele, aber nicht änderbar: „Wir eröffnen trotzdem.“ Ein Eröffnungsfest wird es zu einem späteren Zeitpunkt geben.
Ein Blick in die Zukunft
Sieben bis acht Gerichte soll die Karte vom Bodenbauer umfassen. Außerdem will Tatzl eine Torten- und eine Eisvitrine aufstellen. „In der Wintersaison haben wir von Mittwoch bis Sonntag offen. Warme Küche gibt es zwischen 11 und 20 Uhr“, so Tatzl. Weihnachtsfeiern wurden bereits jetzt bei ihm gebucht.
Auch für Silvester gibt es Reservierungen. „Wir haben Personal, dem wir vertrauen. Wir haben aktiv nach Leuten gesucht und gute Leute gefunden.“ Für die Sommermonate plant Tatzl durchgehend offen zu haben. „Aber das ist noch Zukunftsmusik“, sagt er. Um zwei Betriebe gleichermaßen zu stemmen, werden die Öffnungszeiten vom Wirtshaus „Ritschi“ angepasst. „Das alles geht nur, wenn man als Familie zusammenarbeitet. Darauf bin ich stolz“, sagt Tatzl.
Neues Parkkonzept
Neuerungen gibt es nicht nur hinsichtlich der Pächter. Der Parkraum soll künftig anders bewirtschaftet werden. „Es werden Parkautomaten kommen“, so Tatzl. Die erstandenen Parkscheine kann man in der Folge im Gasthaus eintauschen. Bis die Automaten stehen und einsatzbereit sind, wird aber noch Zeit vergehen. „Vielleicht ist es im Mai des kommenden Jahres so weit“, erklärt der Gastronom. Zudem soll eine neue Toilettenanlage entstehen. „Ein öffentliches WC ist uns wichtig.“ Vor haben sie also genug.