Rund einer Million Personen wird in Österreich eine niedrige Lesekompetenz attestiert. In der Steiermark leben etwa 100.000 dieser funktionalen Analphabeten, sie alle können nicht sinnerfassend lesen. Aufgrund dieser Schwäche sind viele Informationen im Alltag für viele nicht zugänglich. „Die Betroffenen kommen nur mit verschiedenen Tricks durch den Alltag“, erklärt Alfred Berndl, Projektleiter für Basisbildung beim Verein Isop. Einerseits gäbe es enge Vertraute und Helfer, die den Personen beim Schreiben und Lesen helfen. Andererseits sind da jene typischen Verhaltensmuster, die helfen sollen, die Leseschwäche vor anderen zu verbergen. „Es gibt Leute, die verbinden sich die Hand, damit sie nicht in Gefahr kommen, etwas schreiben zu müssen“, so Erwachsenenbildner Berndl. Dann gibt es noch den Fall der zufällig vergessenen Brille („Kannst du mir das bitte vorlesen?“).