Der Leopoldsteinersee in Eisenerz ist ein wahres Naturjuwel, das zu jeder Jahreszeit seinen ganz besonderen Reiz ausübt. Wenig überraschend ist er ein Anziehungspunkt nicht nur für Einheimische, sondern auch für Gäste weit über die Grenzen der Region und des Bundeslandes hinaus.

An schönen Tagen zieht der Leopoldsteinersee wahre Menschenmassen an, was immer wieder zu Schwierigkeiten führt. Das in den vergangenen Monaten und Jahren stetig gestiegene Aufkommen der Stand-up-Paddler am See etwa findet bei vielen keinen großen Gefallen – auch nicht bei der Familie Hohenberg, der der Leopoldsteinersee gehört.

Verbotsschilder am See aufgestellt

Dementsprechend hat man sich vor einiger Zeit dazu entschlossen, das Verbot für Stand-up-Paddling am See zu verschriftlichen und am See Verbotsschilder aufgestellt. Was wiederum den Freunden des Stand-up-Paddlings nicht schmeckt.

"Wir haben nichts gegen Stand-up-Paddler. Uns geht es nur darum, den See in seiner Schönheit und Ruhe zu erhalten und diese nicht zu stören", erläutert Franz Kesselstatt von der Forstverwaltung Hohenberg. Das sei der einzige Beweggrund für die Entscheidung gewesen, das Stand-up-Paddling zu verbieten. "Wir haben in der jüngsten Zeit eine deutliche Zunahme an Stand-up-Paddlern am See erlebt", sagt Kesselstatt.

Franz Kesselstatt von der Forstverwaltung Hohenberg
Franz Kesselstatt von der Forstverwaltung Hohenberg © Johanna Birnbaum

Zuerst habe man die Leute direkt angesprochen und sie persönlich auf das bestehende Verbot hingewiesen: "Das hat in der Regel wenig bis nichts gefruchtet und auch immer wieder zu Reibereien geführt. Das wollten wir nicht mehr. Also haben wir uns dazu entschlossen, die Verbotsschilder aufzustellen", führt Kesselstatt aus. Das habe eine Verbesserung gebracht. "Ein paar Sturköpfe wird es leider immer geben, die sich nicht an Verbote halten", meint er.

Er weist darauf hin, dass es am Leopoldsteinersee schon immer ein Befahrungsverbot für Boote gegeben habe – mit Ausnahme jener, die am Bootsverleih von Eisenerz liegen. "Jetzt kann man sagen, dass es sich beim Stand-up-Paddling nicht um Boote handelt. Aber wir sehen die Sache ähnlich", so Kesselstatt.

"Der Wunsch der Familie ist legitim"

Ihm sei bewusst, dass das Stand-up-Paddling an vielen anderen Seen erlaubt sei, aber: "Der Wunsch der Familie Hohenberg, die Ruhe des Leopoldsteinersees zu schützen, ist doch legitim. Dafür haben wir nichts dagegen, wenn Hunde im See baden. Das wiederum ist an anderen Seen sehr häufig verboten", weiß Kesselstatt.

Man habe schon einmal vor etlichen Jahren in ähnlicher Weise regulierend eingreifen müssen: "Damals hatten wir insgesamt in der Saison Hunderte Windsurfer am See." Das sei ebenfalls nicht tragbar gewesen. Also habe man diesem Trend damals auch Einhalt geboten.