Es ist nicht angerichtet, es wird aufgeräumt, am Hautplatz von Leoben, nach drei Tagen voller Adrenalin, vielen Spenden für erkrankte Kinder aus ganz Österreich und drei Tagen Ausnahmezustand – auch für jene, die am und um den Hautplatz wohnen. Denn das Wohnzimmer der Leobenerinnen und Leobener hatte von Freitag bis Sonntag viele Gäste. Zehntausende, um genau zu sein.
Und im Wohnzimmer wird an diesem Montagvormittag aufgeräumt. Die große Hauptbühne am südlichen Hauptplatz wird immer kleiner. Heli Wagner und die Herzkraft-Crew bauen die technische Ausstattung ab. Mike Reiter sitzt telefonierend auf einem Sockel am Hauptplatz. Andy Bäuchl, sein Kollege im IRFC-Organisationsteams, steht ein paar Meter weiter bei einer Besprechung, während der Dritte im Bunde, Philipp Maier, über den Hauptplatz huscht. Flora Adelmann und Fritz Strba machen das fünfköpfige Organisationsteam perfekt.
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"Es war unglaublich. Ich bin euphorisch, aber auch müde. Aber das zählt nicht, wichtig ist, dass für die Kinder jetzt schon so viel Geld zusammengekommen ist", freut sich Reiter. 129.693 Euro lautete der offizielle Spenden-Zwischenstand, den Notar Friedrich Kahlen Samstagabend verkündete. Etwas mehr als 132.000 Euro kamen im Vorjahr insgesamt zusammen. Und Sänger Bernhard Speer mischte sich Samstag gleich unter die Spendensammler.
Wunscherfüllung und ein freiwilliger Straßenbau-Einsatz
Doch auch an vielen Nebenschauplätze der Iron Road for Children 2023 ist Bewegendes passiert. Der Wunsch von Franziska Papouschek, einer 79-jährigen Harley-Davidson-Anhängerin, ging in Erfüllung. Sie war bei der Bikerausfahrt am Samstag mit dabei – auf dem Sozius. Dass die Fahrt nach Eisenerz in Vordernberg durch einen Starkregenguss abgebrochen werden musste, war für sie kein Problem.
Für Philipp Maier gab es eine Aktion, die ihn in fassungslos machte. Durch die – kurz vor Beginn der Iron Road – begonnene Komplettsanierung der Gösser Straße, war Kopfweh bei den Veranstaltern angesagt. Der Grund: Die Ausfahrten am Samstag sollten durch die Gösser Straße führen. Doch es gab Entwarnung: "Der Bauleiter von Swietelsky Trofaiach und seine Kollegen sind allesamt IRFC-Fans. Deshalb haben sie extra Sonderschichten gemacht, um die Straße vor den Ausfahrten fix und fertig zu machen. Das muss man sich einmal vorstellen. Das ist großartig", betont Maier.
Und Max Krenn ist jener IRFC-Fan, der mit seinen sechs Kollegen bis spät in die Nacht am Freitag asphaltiert hat. "Die Vorarbeiten wurden von einer anderen Truppe gemacht. Meine sechs Kollegen und ich haben dann asphaltiert. Um 22 Uhr bin ich Freitag nach Kapfenstein heimgefahren und am Samstag mit der Harley wieder zurück zur Iron Road", erzählt er gut gelaunt.
Segnung auf dem Kirchplatz
Jedes Jahr ein Höhepunkt ist auch die Bikersegnung durch den Leobener Stadtpfarrer Markus Plöbst am Sonntagvormittag. Er hat übrigens den Innenhof des Pfarramtes den Hardrockern der Nova-Rock-Bühne als "Gästezimmer" zur Verfügung gestellt.
Stadtgespräch am Montag ist auch noch der Auftritt von Josh. und Bernhard Speer. Pünktlich zu Beginn des Konzerts hatte Starkregen eingesetzt, der länger bleiben sollte. Kein Problem, der musikalisch servierte "Expresso & Tschianti" begeisterte auch bei Regenwetter Tausende Fans.
Mehr Wetterglück hatten jene, die schon Samstagvormittag am Hauptplatz waren, denn da gab sich Josh. die Ehre beim Soundcheck – und noch eine Zugabe für sein Publikum.