Die Iron Road for Children Leoben ist als Benefizevent ein ausgewachsenes Schwergewicht: Das liegt spätestens seit dem grandiosen Spendenrekord aus dem vergangenen Jahr mit 130.000 Euro auf der Hand. Mit dem Geld, das aus lauter freiwilligen Spenden zusammenkommt, wird vielen Familien finanziell unter die Arme gegriffen, die ein Kind haben, das an gravierenden gesundheitlichen Problemen leidet.
Nicht auf den ersten Blick ersichtlich
Weniger klar ersichtlich ist auf den ersten Blick, was für ein beachtlicher Wirtschaftsfaktor die IRFC in der Stadt und in der Region Leoben bereits geworden ist. Professor Martin Tschandl von der FH Joanneum in Graz hat das nun auf wissenschaftlich sicheren Boden gebracht. Bei der IRFC 2022 haben Studierende 263 Interviews mit Besucherinnen und Besuchern der Veranstaltung geführt – mithilfe eines detaillierten Fragebogens, der extra ausgearbeitet worden war.
Bei der Annahme von 40.000 Besuchern an den drei Tagen des Events errechne sich eine Umwegrentabilität von 12,3 Millionen Euro, die der Stadt Leoben und auch der Region zugutekomme. Nachdem es keinen Eintritt und keine Tickets für die Veranstaltung gibt, habe man auf Basis von Besucherschätzungen arbeiten müssen, so Tschandl.
Und die hätten sich zwischen 30.000 und 50.000 bewegt. "Also haben wir uns entscheiden, den Mittelwert zu nehmen. Bei 30.000 Besuchern wäre der Effekt bei 9,5 Millionen Euro, bei 50.000 Besuchern bei 15,1 Millionen Euro gelegen", so Tschandl.
Fragebögen in drei Blöcke unterteilt
Der Fragebogen habe in drei Blöcken das Besuchsverhalten, das Verhalten bei Ausgaben direkt auf der Veranstaltung sowie weitere Ausgaben für diverse Aktivitäten in der Stadt und Region im Anschluss an das Event abgecheckt.
So seien im Bereich Ausgaben Dinge wie Unterkunft und Nächtigung, Verpflegung, Körperkult, klassisches Shopping, Freizeit und Kultur, Kosten für Treibstoff oder Tickets zur Anreise mit Öffis sowie der Kauf von Merchandise-Artikeln beleuchtet worden. "Die Spenden werden in der weiterführenden Analyse gesondert ausgewiesen und fließen in die Berechnung der Umwegrentabilität nicht ein", führt Tschandl aus.
"Es haben sich sechs Gästetypen ergeben"
Für die Auswertung der Ergebnisse habe man die Besucher einerseits in Tages- und Mehrtagesgäste und andererseits nach ihrer Herkunft eingeteilt. "So haben sich insgesamt sechs Gästetypen ergeben", sagt Tschandl. Generell könne man sagen: "Der Nukleus liegt eindeutig bei Gästen aus der Region, aber die Strahlkraft reicht viel weiter."
Zusätzlich zu den Interviews, die direkt auf der Veranstaltung erfolgt sind, habe der Veranstalter den Fragebogen nach dem Event noch über seine Social-Media-Kanäle verteilt, um das Bild abzurunden.
Ganz klar habe sich bei der Analyse eines herausgestellt: "Die IRFC in Leoben ist ein absolutes Familienevent. 45 Prozent der Besucher kommen im Familienverband zur Veranstaltung", hält Tschandl fest.
Derzeit gehe eine Werbewert-Analyse in die Zielgerade, stellt Tschandl in Aussicht: "Dabei wird genau erhoben, was in den Medien über die IRFC erschienen ist, und welchen Wert das darstellt." Anders gesagt: Wie viel Geld hätte es gekostet, wenn man Werbung in derselben Breite und Tiefe hätte schalten und platzieren müssen?
Es sei noch offen, ob die Analysen von der IRFC 2022 heuer mit aktuellen Zahlen der aktuellen Veranstaltung in Vergleich gestellt werden sollen oder nicht, meint Tschandl.