Die riesigen Räder des Schwer-Lkw, die zwei auf zwei gestapelt am Streckenrand liegen, sind gut besetzt an diesem Samstag, Tag 3 des 27. Red Bull Erzbergrodeos. Fans, die auch schon beim Sturm auf Eisenerz Freitagabend mit dabei waren, haben sich dort schon einen guten Platz gesichert, um die Prologstrecke einzusehen. Doch auch daneben sind die Frauen und Männer gewappnet, um das Geschehen sitzend und nicht stehend verfolgen zu müssen – Campingsessel sind hilfreich, für die erste Reihe fußfrei.

Einige Etagen höher, genauer gesagt auf "Dreikönig", wo sonst im Tunnelforschungszentrum "Zentrum am Berg" die Montanuniversität Leoben forscht, sind Absperrungen angebracht. Sicher ist sicher. Auf einem der zwei neuen Haulys stehen Frauen, Männer und Kinder, allesamt mit roten Helmen ausgestattet und bestaunen das Geschehen und das Gelände.

"Es gibt nichts Vergleichbares"

Dahinter knattern die Maschinen der Enduropiloten, die ins Ziel des Prologs sausen. Nach der Zielflagge nimmt Kathrin Nömayer aus Eisenerz mit ihrer Kollegin Marlies Stadelbauer die Zeit. "Das Erzbergrodeo ist einfach toll, weil so viele Leute aus so vielen Ländern hier sind. Das macht es aus", sag Nömayer lachend.

Rundherum stehen viele Guides, die Fahrer, Besucher und auch Medienvertreter heil durch das Gelände bringen. Georg Wachter (44) ist einer dieser Guides und hat vor vielen Jahren das geschafft, wovon tausende Fahrer nur träumen: "Er ist Finisher", sagt einer seiner Kollegen. Soll heißen: Wachter hat es beim Hare Scramble bis ins Ziel geschafft und erreichte die 30. Platzierung.

Scharfkantiges Gestein und Geröll

An die Strecke erinnert sich Wachter aber noch, als ob es gestern wäre: "Das brutalste Stück war Carl's Dinner. Brüchiges, scharfkantiges Gestein und Geröll und der Rest ist von steilen, kniffligen Auffahrten geprägt. Es gibt nichts Vergleichbares." Heute ist Wachter immer noch am Motorrad unterwegs, steht am Sonntag aber nicht hinter dem Start, sondern als Guide entlang der Strecke. 

Zum zweiten Mal sitzt Leon Zartl vom Bodensee beim Erzbergrodeo am Motorrad und ging auch heuer wieder beim Prolog an den Start. "Es ist einfach nur abartig. Aber für die einzigartige Aussicht macht man das gerne. Das ist zumindest eine kleine Belohnung", sagt er.