Das sind die Nominierten für die obersteirischen Köpfe 2020 in der Kategorie Newcomer. Kurzporträts von sechs spannenden Persönlichkeiten.
Matthäus Tritscher
Der Schladminger Matthäus Tritscher hat eine Mission: Die Natur von jenem Müll zu befreien, der sich vor Jahrzehnten dort angesammelt hat. Die Idee dazu kam dem Elfjährigen auf Streifzügen durch seine Heimatgemeinde, als er einen vergessenen Müllablagerplatz entdeckte. Gemeinsam mit neun weiteren Freunden hat er daraufhin die MSO, die Müllsammelorganisation gegründet – inklusive eigenem Regelwerk, Logo und passender Ausrüstung. So wird der gefundene Müll in dem eigenen Vereinsleiterwagerl gesammelt und zur Recyclingstelle gebracht. Was Matthäus wichtig ist: „Dass die Menschen ihren Müll nicht in die Natur schmeißen. Und alles so lange wie möglich verwenden.“
Karin Hussauf und Gernot Kaiblinger
In einer zur Bäckerei umgebauten Garage betreiben Karin Hussauf und Gernot Kaiblinger seit einigen Monaten ihre „Backstubn“ in Wald am Schoberpass, die schon jetzt im Palten- und Liesingtal ihre Stammkundschaft hat. Online werden die Bestellungen aufgenommen, und am Donnerstag und Freitag können die Backwaren abgeholt werden.
Schon immer sei es der große Traum der beiden Unternehmer gewesen, mit einer Bäckerei durchzustarten. 15 Jahre lang war der gelernte Bäcker Kaiblinger als Reisebackmeister unterwegs, betreute Bäckereien bei neuen Rezeptfindungen und backtechnischen Problemlösungen. Kaufmännisch versiert ist auch Hussauf, die noch das Holz- und Transportunternehmen ihres Vater betreibt. Gemeinsam haben sie in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ihr neues Standbein im Norden des Bezirk Leoben in Angriff genommen.
Johanna Pfeilstöcker
Frauenpower im wahrsten Sinne des Wortes ist eine Eigenschaft der erst 15-jährigen Johanna Pfeilstöcker. Trotz ihrer jungen Jahre kann die Bruckerin schon auf 68 steirische und sechs österreichische sowie einen Europarekord verweisen – und zwar im Gewichtheben. Satte 172 Kilogramm bringt sie im Zweikampf vom Boden hoch, 80 Kilogramm im Reißen und 93 Kilogramm im Stoßen – das war übrigens bereits die vierte Verbesserung ihrer Bestmarke im Zweikampf im heurigen Jahr. Erzielt hat Johanna, die ihr Talent von Vater Michael geerbt hat – er ist selbst aktiver Gewichtheber und wie seine Tochter beim ATuS Bruck an der Mur tätig –, ihre Bestleistung übrigens beim IWF Youth World Cup, dem ersten derartigen Bewerb, der online über die Bühne ging und quasi als Ersatz für die abgesagte U-17-Weltmeisterschaft in Peru ins Leben gerufen wurde. Kein Wunder, dass Johanna mit ihren Leistungen auch Mitglied des österreichischen Nationalkaders der Gewichtheber ist.
Alexandra Preiss
Eine echte Ausnahmeerscheinung im österreichischen Fußball ist neuerdings Alexandra Preiss. Als einzige Frau im ganzen Land ist sie Cheftrainerin einer Kampfmannschaft im Männerfußball. Seit Oktober hat die Spielbergerin diese Funktion beim FC Zeltweg inne. Darüber hinaus verfügt die absolute Fußballexpertin über die UEFA-A-Lizenz und als einzige Frau in Österreich auch über die UEFA-A-Lizenz für Torhüter. Mit ihrer neuen Aufgabe erfülle sich Preiss einen Traum: „Das wollte ich einfach schaffen.“ Machosprüche und kritische Blicke überhöre und übersehe sie dabei schlicht und einfach. Aus der Ruhe bringe sie ohnehin nur wenig, so Preiss, die als aktive Fußballerin in der Champions League und für die österreichische Nationalmannschaft gespielt hat.
Daniel Thonhofer
Seit 2017 beschäftigt sich der gebürtige Pernegger Daniel Thonhofer mit innovativen Produktideen für die Hunde-Outdoorszene, der dafür eigens das in Leoben angesiedelte Unternehmen „Mamo Pet Sports“ gegründet hat. Im heurigen September wurde nach jahrelangem Tüfteln ein neuartiges Gurtsystem auf den Markt gebracht: die 360-Grad-Leine. Ein Hüftgurt, der die klassische Hundeleine in manchen Bereichen ersetzen kann und es ermöglicht, dass der Hund rund um seinen Halter laufen kann, ohne dass sich die Leine verheddert. „Mir waren die bisherigen Produkte zu wenig beweglich, ich brauchte – vor allem fürs Gebirge – etwas mehr Freiraum.“ Jahr für Jahr will Thonhofer nun gemeinsam mit Cockerspaniel-Dame Lilly an neuen Produkten basteln, die Ideen scheinen ihm dabei nicht auszugehen.
Das ist die Wahl zu den Köpfen des Jahres
40 Menschen aus der Obersteiermark stehen zur Wahl zu den „Köpfen des Jahres“. Wer soll gewinnen? Stimmen Sie mit!
Es war und ist ein spezielles Jahr, seit März ist kaum ein Stein auf dem anderen geblieben. Eines bleibt trotzdem gleich: Wir suchen auch heuer, gerade heuer die Köpfe des Jahres aus der Region Obersteiermark.
Wir holen Menschen vor den Vorhang, die Bemerkenswertes geleistet haben. Sie haben der Kulturszene ihren Stempel aufgedrückt, bemerkenswerte Leistungen im Sport geschafft, sich in Wirtschaft und Forschung hervorgetan, als Entertainer dafür gesorgt, dass wir gut unterhalten werden. Waren perfekte Gastgeber, sind als Newcomer erstmals in Erscheinung getreten – oder, jetzt wichtiger denn je, unser soziales Gewissen: Wir haben unter reger Beteiligung unserer Leserinnen und Leser – danke dafür! – 40 Personen in sieben Kategorien nominiert.
40 Kandidatinnen und Kandidaten stehen also zur Wahl, jeder und jede einzelne hätte den Sieg verdient. Nun liegt es aber an Ihnen: Sie, liebe Leserinnen und Leser, können online auf www.kleinezeitung.at/koepfe und mittels Kupon (abgedruckt in der Zeitung) Ihre Stimme abgeben. Wir stellen Ihnen auf den folgenden Seiten alle Kandidaten kurz vor. Wer hat es am meisten verdient, Kopf des Jahres 2020 zu werden? Machen Sie mit!
Online abstimmen können Sie bis 23. Dezember, Kupons müssen bis 26. Dezember eingesandt werden (es zählt der Poststempel). Danach schreiten die Redakteurinnen und Redakteure der Kleinen Zeitung zur Auszählung. Leider entfallen muss aus bekannten Gründen diesmal die Gala mit Siegerehrung, wir werden den Gewinnerinnen und Gewinnern aber in der Zeitung die Bühne bieten, die sie sich verdient haben.
Gewählt wird gleichzeitig übrigens auch in der Ost- und Südoststeiermark, in der Südweststeiermark sowie in Graz. Landesweit stehen 140 spannende Menschen zur Wahl.