Nicht nur die tausenden fehlenden Arbeitskräfte am Feld, sondern auch die Forstwirtschaft ist gerade großes Thema. „Weil die Wirtschaft mit massiven Absturzproblemen kämpft. Das Holz, das jetzt noch von den Winterschlägerungen im Wald liegt, ist ja grundsätzlich verkauft. Das wird jetzt eben sehr zögerlich abgeführt. Wir arbeiten nun stark daran, dass das funktionieren kann“, so Andreas Steinegger, Bezirksbauernkammerobmann.

Saisonarbeitskräfte fehlen gerade sowohl in der Schlachtkette, als auch bei der beginnenden Ernte wie die der Jungzwiebel. „Weil sie durch Grenzregelungen entweder bei uns oder in ihrem Heimatland in Quarantäne müssen und daher verstärkt nicht mehr kommen“, so Steinegger.

Arbeitskräfteplattform für Leoben

Eine große Sorge und Befürchtung vieler landwirtschaftlicher Betriebe in der Region Leoben ist natürlich die Frage, was passiert, wenn es in einem Betrieb nun einen Coronafall geben sollte. Dazu meint Steinegger: „Die Sorgen sind begründet. Es gibt Antworten, die sind nur nicht alle leicht. Aber: Wir haben im Bezirk durch die Mithilfe aller Ortsgruppen eine Arbeitskräfteplattform organisiert“, führt er aus.

So habe man für Leoben 44 Bauern, oder der Landwirtschaft nahe stehende Leute gefunden, die in einem Krisenfall auf einem Betrieb einspringen würden. „Das macht mich soweit viel beruhigter, wenn man weiß, dass Leute zusammen helfen, wenn es darauf ankommt.“

Österreich definitiv bevorzugt

Was die allgemeine Versorgungslage betrifft, möchte Steinegger unter den Leuten keine Angst schüren und entwarnt gleich zu Beginn: „Wir sind in Österreich definitiv bevorzugt. Wir haben genug Lebensmittel, und die sind für uns verfügbar. Aber viele glauben ja, wir haben weltweit Unmengen an Nahrungsmitteln zum Hernehmen“, so der Kammerobmann.

Das sei allerdings ein großer Fehlgedanke. Und er meint erneut: „Unsere Bauern im Bezirk sind wirklich gut aufgestellt und bemühen sich gerade wie wild. Wir sind hier in einer sehr guten Versorgungslage und haben genug Nahrungsmittel zur Verfügung.“

Versorgungssicherheit gegeben

Dass diese Sicherheit in Österreich den zahlreichen Landwirten zuzuschreiben sei, will auch Andreas Kühberger, Nationalratsabgeordneter und Landwirt, nicht ungesagt lassen: „Die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln ist in Österreich dank unserer Bäuerinnen und Bauern gegeben. Wir haben immer Wert auf einen hohen Selbstversorgungsgrad gelegt, das kommt uns jetzt zugute. Allerdings droht nun die Gefahr, dass die Ernte nicht eingebracht, verarbeitet oder transportiert werden kann.“