"Bis 14 Uhr fahren keine Züge mehr“, informierte ein Security-Mann mit orangeroter Warnweste die Ankömmlinge im Leobener Hauptbahnhof. Viele ratlose Gesichter, und auch Unmut.
„Ich habe Termine in Graz und weiß jetzt nicht, was ich machen soll“, meinte ein junger Mann, der verzweifelt auf die Anzeigetafel starrt. „Zugverkehr derzeit eingestellt! Grund: Warnstreike derGewerkschaft Vida“, war dort zu lesen. Er zückte sein Telefon: „Ich muss meine Termine absagen.“
Draußen herrschte nasskalter Schneefall. Desiree und Zeina (beide 17 Jahre) mussten zwei Stunden in dünnen Jacken in der Bahnhofshalle warten. Sie wollten von der Schule nach Hause fahren. Die eine nach Knittelfeld, die andere nach Zeltweg, doch der Warnstreik machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. „Jetzt warten wir halt hier. Was sollen wir sonst machen?“
Laura Jung