Die neue Rinderzuchthalle in Traboch erweist sich als Zugpferd. Nachdem vor Kurzem Alpakas ihre großen Auftritte in der modernen Arena gehabt haben, wird die Halle bald von lautem Blöken erfüllt sein. Grund dafür: Die erste Steiermarkschau mit Frühjahrsversteigerung der Schafe wird in Traboch über die Bühne gehen. Als Veranstalter fungiert der Steirische Schaf- und Ziegenzuchtverband, der seinen Sitz in Traboch hat und dessen Geschäfte von Siegfried Illmayer geführt werden.
„Mehr als 200 Schafe werden bei der Schau vertreten sein, und die Tiere messen sich im Bewerb“, erklärt Illmayer. Die Steiermarkschau in Traboch tritt die Nachfolge von Öblarn an, wo sich bisher alles um die Schafe gedreht hat. „In Öblarn mussten wir immer mit großem Aufwand auf- und wieder abbauen, und wir waren ganz stark wetterabhängig. Deshalb haben wir uns entschieden, die Veranstaltung nun in der Rinderzuchthalle in Traboch durchzuführen“, so Illmayer.
Leicht gestiegen
Das Interesse an der Schafzucht sei bei den Landwirten in den vergangenen Jahren leicht gestiegen. „In der Steiermark gibt es mit Abstand die meisten Betriebe, die Schafe halten. Insgesamt sind es 3376 Betriebe. Zum Vergleich: In Oberösterreich gibt es 3057 schafhaltende Betriebe und in Tirol 2814“, gibt Illmayer Einblicke in die Schafhaltung.
Was die Zahl der Schafe betrifft, liegt die Steiermark an zweiter Stelle in Österreich. „Wir haben in der Steiermark 84.354 Schafe, in Niederösterreich gibt es zwar weniger Betriebe, aber diese sind größer als bei uns in der Steiermark. Daher gibt es in Niederösterreich mit 91.818 Schafen die meisten Schafe in Österreich“, so Illmayer.
Gute Entwicklung
Wie der Geschäftsführer erklärt, gebe es bei der Schafhaltung und Schafzucht eine gute Entwicklung. Standen früher Schafbauern eher am hinteren Ende des Rankings, so hat sich das in den vergangenen Jahren stark verändert. „Schafbauern genießen heute ein sehr positives Image. Vor allem, was die Produkte angeht“, betont Illmayer. Deshalb gelte die Schau in Traboch auch nicht nur dem züchterischen Interesse, sondern auch den Produkten, wie der Herstellung von Wolle, und den Verarbeitungstechniken wie Spinnen, Weben oder Filzen. „Und es wird auch Kulinarisches rund ums Schaf geben“, verrät Illmayer.
Außerdem seien Schafe ein wichtiger Faktor für die Offenhaltung der Kulturlandschaft in schwierigen Lagen, etwa bei Steilflächen. „Schafe verletzen keine Grasnarben und verdichten auch den Boden nicht“, erklärt der Experte die Vorteile.
Er wirft zwar ein, dass heimische Schafprodukte aus kleinstrukturierten Betrieben etwas teurer sind, doch die Konsumenten können mit dem Kauf dazu beitragen, dass die Bauern auch weiter bestehen können.
Im Gegensatz zur Schafhaltung stagniert die Zahl der Ziegen in der Steiermark. „Gegenwärtig gibt es 1689 Ziegenhalter und 9411 Ziegen. In Oberösterreich sind es 32.000 Ziegen in 1859 Betrieben. In der Steiermark gibt es bis jetzt noch keine Ziegenmilch verarbeitenden Betriebe, aber das wird sich künftig bald ändern“, erklärt Illmayer.
Andrea Walenta