Bezirkshauptmann Walter Kreutzwiesner nimmt traditionell am Tag des Landespatrons die einzelnen Referate näher unter die Lupe und erläutert ihre Entwicklung.
„Wirtschaftlich ist der Bezirk gut unterwegs“, betont Kreutzwiesner. Das habe sich auch im Anlagenreferat widergespiegelt. Hier war man 2017 mit zahlreichen Großverfahren beschäftigt. Etwa bei der Voestalpine Donawitz, der Montanuni Leoben und der Erweiterung des LCS. 2017 wurden auch 509 neue Gewerbeberechtigungen ausgestellt.
Im Sicherheitsreferat sind vor allem wieder die Anstiege der Führerascheinentziehungen wegen Alkohol am Steuer gegenüber 2016 erwähnenswert. Waren es 2016 noch 73 Entziehungen, so waren es 2017 wieder 79. Annähernd gleich geblieben ist die Anzahl von erledigten Anonymverfügungen. Im Vorjahr waren es 22.189, 2016 waren es 22.484. „Einen deutlichen Anstieg hat es auch bei den ausgestellten Strafverfügungen gegeben. Immerhin ein Plus von 12,5 Prozent“, erläutert Kreutzwiesner.
Pässe
Stark war der Anstieg auch bei den Neuausstellungen von Reisepässen von 3336 auf 4767 Stück. „Das ist eine Steigerung von 30 Prozent. Die Ursache liegt darin, dass im Jahr 2007 viele Neupässe ausgestellt worden sind. Der Grund damals war eine Gebührenerhöhung“, so Kreutzwiesner. Auch bei den Personalausweisen hat es eine Steigerungsrate von 23,6 Prozent gegeben.
Im Sozialwesen, wo es auch um die Kinder- und Jugendhilfe geht, sei die Zahl der Kinder und Jugendlichen aus dem Bezirk, für die das Pflegschaftsgericht den Kinder- und Jugendhilfeträger betraut hat, nach einem sprunghaften Anstieg im Jahr 2016 im Vorjahr wieder deutlich gesunken. Die Ursache liege in den Auswirkungen der Flüchtlingskrise. Gegenwärtig sind nur etwa 40 unbegleitete minderjährige Jugendliche in zwei Wohngemeinschaften des Bezirks untergebracht. Im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe wird es 2019 eine Änderung geben, wie Kreutzwiesner ankündigt. Die Vorbereitungsarbeiten seien bereits im Laufen. Die Kinder- und Jugendhilfe bestehe aus drei Teilen. Die sogenannte volle Erziehung bei Pflegeltern, die Hilfe zur Unterstützung der Erziehung. Das ist eine mobile Erziehungshilfe und sonstige Maßnahmen.
Generalanbieter
„Bei der Unterstützung der Erziehung werden wir jetzt von Experten im Team beraten und kaufen Leitungsträger zu. Ab 2019 kaufen wir keine Leistungsträger mehr zu, sondern es wird einen Generalanbieter geben, der alles abdecken wird. Das heißt, man kann flexibler agieren und das Budget wird gedeckelt“, so der Bezirkshauptmann. Es gebe Erfahrungswerte aus anderen Bezirken, wo sich da neue System bewährt habe. 2019 werde man dieses auch in Murau und im Murtal einführen.
Außerdem werde heuer das 150-jährige Bestehen der Bezirkshauptmannschaften gefeiert. „Wir veranstalten ein Hoffest, und zwar am 21. Juni“, verrät Kreutzwiesner.
Andrea Walenta