Die aktuellen gesetzlichen Regelungen für den Bau von Krematorien in dicht besiedelten Gebieten würden nicht ausreichen, ist sich Lambert Schönleitner, Klubobmann der Grünen im Landtag, sicher. Über den konkreten Anlassfall des geplanten Krematoriums in Niklasdorf hinaus, „zeigt sich, dass es neue Regeln dafür braucht“, begründet Schönleitner seinen diesbezüglichen Landtagsantrag, der am Dienstag, dem 5. Dezember, erstmals vom Landtagsausschuss behandelt werden wird.

Entsprechende Bestimmungen

„Durch zukünftig immer mehr Feuerbestattungen in immer größeren Krematorien braucht es entsprechende gesetzliche Bestimmungen. Aktuell sind zusätzlich in Nestelbach und in Kalsdorf im Bezirk Graz-Umgebung weitere Krematorien geplant, auch die Feuerbestattung in Graz soll ausgebaut werden. In Hinkunft würde dann die Steiermark über fünf Krematorien verfügen, mehr als jedes andere Bundesland“, so Schönleitner.

„Das geplante Krematorium in Niklasdorf löst bei der Bevölkerung in der Umgebung nachvollziehbar große Ängste und Sorgen hinsichtlich einer Gesundheitsgefährdung und Beeinträchtigung der Lebensqualität aus. Der Bau von Krematorien in dicht besiedeltem Gebiet ist zu hinterfragen“, so Schönleitner. Und weiter: „Krematorien unterliegen keiner gewerberechtlichen Bewilligung, es stellen sich Fragen nach Emissionsschutz und Sanitätsrecht, baurechtliche und raumordnungspolitische Fragen, die über den Ortsbild- und Landschaftsschutz hinausgehen, aber auch Fragen nach der Pietät", meint Schönleitner.

Menschliche Seite

Keinesfalls dürfe die menschliche Seite außer Acht gelassen werden. Es sei für Anrainer eine große psychische Belastung, wenn in unmittelbarer Nachbarschaft eine große Zahl von Feuerbestattungen stattfinde. Und es würden nicht nur die Gesundheit und Wohnqualität leiden: "Auch die Realitäten werden durch den Betrieb eines Krematoriums entsprechend entwertet, denn wer möchte schon in der Nähe eines Krematoriums leben?", fragt der Klubobmann der Grünen.