„Mir fehlen die Worte“, „Schrecklich, wie kann man sowas nur tun?“ oder „Hoffentlich werden die Jugendlichen zur Rechenschaft gezogen“ sind nur einige wenige Kommentare, die unter dem Posting in einer Facebookgruppe zu lesen sind. Am späten Sonntagnachmittag kam es im Leobener Stadtteil Waasen zu einem Brand – am Grundstück zwischen der Waasenkirche und dem Abholmarkt.
Das Zelt eines obdachlosen Mannes, der zu dieser Zeit nicht vor Ort war, brannte lichterloh. „Er hat zu diesem Zeitpunkt sein komplettes Hab und Gut verloren“, schreibt der Facebook-User, der das Posting veröffentlichte. Dabei geht er von einer mutmaßlichen Brandstiftung aus: Ihm zufolge seien zwei Jugendliche dafür verantwortlich, sie sollen das Zelt angezündet haben.
Anzeige gegen Unbekannt
Auf Anfrage der Kleinen Zeitung bestätigt das Bezirks- und Stadtpolizeikommando Leoben den Vorfall, jedoch deuten die Ermittlungen auf eine andere Brandursache hin. „Die Jugendlichen können als Täter ausgeschlossen werden. Sie waren zwar in der Nähe, aber waren erst vor Ort, als das Zelt bereits gebrannt hatte“, sagt Karl Holzer, Stadt-und Bezirkspolizeikommandant von Leoben. Es ist eine Anzeige gegen Unbekannt erstattet worden.
Es gebe zwei Möglichkeiten, wie der Brand des Zeltes ausgelöst worden sein könnte: Im Zuge der Brandermittlungen wurde ein Böller gefunden. Auch Zeugen bestätigten, dass es einen Knall gab. „Es ist aber nicht klar, ob es vorher gebrannt hat und es dann knallte, oder umgekehrt. Dass der Böller der Verursacher des Brandes war, ist eher unwahrscheinlich, aber nicht komplett auszuschließen“, so Holzer.
Wahrscheinlicher sei es, dass eine Kerze des Obdachlosen das Feuer ausgelöst hat. Der obdachlose Mann sagte bei der polizeilichen Einvernahme zwar, dass er die Kerze ausgeblasen und auch das Wachs entfernt habe, die Brandermittlungen seien aber zu einem anderen Ergebnis gekommen, schildert der Stadt-und Bezirkspolizeikommandant.
