„Mit der Eröffnung des Forschungszentrums für Wasserstoff und Kohlenstoff schaffen wir in Leoben einen zentralen Ort für zukunftsweisende Forschung und Innovation. Diese Einrichtung wird entscheidend dazu beitragen, mit all unseren Partnern neue, nachhaltige Technologien zu entwickeln, welche die Energiewende vorantreiben und einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung unserer Industrie leisten“, betonte Peter Moser, Rektor der Montanuniversität Leoben Donnerstagnachmittag erfreut. Und das bestätigten auch einige Partner, die gemeinsam mit der Montanuniversität, die Steiermark und in weiterer Folge Österreich, zu einem wichtigen Player in der Wasserstoff- und Kohlenstoff-Wirtschaft machen wollen.
Auf einer Fläche von 750 Quadratmetern wird auf den ehemaligen Magindag-Gründen ab sofort in Leoben-Leitendorf in den Bereichen Wasserstoff und Kohlenstoff geforscht. Ein fixes Team wird das Forschungszentrum leiten, unterstützt von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Montanuniversität, die aus verschiedenen Fachbereichen kommen. Neun Millionen Euro wurden bisher investiert. Wobei zwei Männer bei der Umsetzung des richtungsweisenden und innovativen Zentrums von Moser wie auch von Vizerektor Helmut Antrekowitsch besonders hervorgehoben wurden: Robert Obenaus-Emler und Andreas Sprung.
Zusammenarbeit von Wissenschaft und Industrie
Im Zentrum sollen, laut Montanuni-Verantwortlichen, „künftig um die 120 Expertinnen und Experten verschiedener Fachgebiete einen wesentlichen Beitrag zur Weiterentwicklung von Methanpyrolyse-Technologien leisten. Durch diese werde eine CO2-neutrale Produktion von Wasserstoff und hochreinem Kohlenstoff aus Methan ermöglicht.
Wichtig dabei ist die Zusammenarbeit mit der TU Graz, wie auch deren Vizerektorin für Forschung, Andrea Höglinger betonte. Sie und Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger Miedl wiesen auch darauf hin, dass es gelungen sei, Teil des ersten europäischen Wasserstoff-Valleys, gemeinsam mit Oberösterreich und Kärnten, zu werden. Damit werde auch die Steiermark – und im Gesamten Österreich – im internationalen Bereich zu einem wichtigen Teil.
Kluge Köpfe für die Forschung
Doch nicht nur die Methanpyrolyse ist ein Schwerpunkt des Forschungszentrums. Ein weiterer untersucht biespielsweise die Nutzung von Kohlenstoff als Bodenhilfsstoff für die Landwirtschaft. Das bestätigten auch Markus Mitteregger, CEO der RAG Austria AG, dem größten Energiespeicherunternehmen Österreichs, und Harald Holzgruber, CEO der Inteco GmbH, welche maßgeschneiderte Lösungen im Anlagenbau für die Edelstahlindustrie anbietet. Beide Unternehmer sind wichtige Partner in der praktischen Anwendung und Forschung für das neue Zentrum in Leoben.
Angetan vom neuen Forschungszentrum zeigten sich auch die beiden Minister Leonore Gewessler (Klimaschutz) und Martin Polaschek (Bildung, Wissenschaft und Forschung), Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl, Landtagsabgeorndete Helga Ahrer und Leobens Bürgermeister Kurt Wallner.
Enge Zusammenarbeit
Für Helmut Antrekowitsch, Vizerektor für Forschung und Nachhaltigkeit an der Montanuniversität, ist die Stärkung der Industrie durch die Erforschung CO2-neutraler Technologien bedeutsam. Doch er betonte auch, dass „der gesamte Wertschöpfungskreislauf von Wasserstoff und Kohlenstoff – von der Produktion über den Transport und der Speicherung bis hin zur Anwendung – erforscht wird – stets in enger Zusammenarbeit mit unseren externen Partnern.“
Ein Faktum wurde von allen Rednerinnen und Redner betont: Es braucht sehr kluge Köpfe, um in der Forschung weiterzukommen und die Gegebenheiten für Forschung zu nutzen. Das sei an der Montanuniversität Leoben und an der TU Graz der Fall..