„Der Bezirk Leoben ist freiheitlich“, frohlockt Marco Triller, FP-Bezirksparteiobmann von Leobe. Er sei überwältigt angesichts des guten Abschneidens seiner Partei: „Ich kann mich nur für das riesige Vertrauen bedanken, das uns entgegengebracht wurde“, sagt Triller in einer ersten Stellungnahme. Aus jetziger Sicht werde Nicole Sunitsch, FP-Kandidatin aus St. Michael, den Einzug in den Nationalrat schaffen. „In St. Michael haben wir derzeit mehr als 40 Prozent geschafft. Da hat der Nicole Sunitsch-Faktor gewirkt“, so Triller.
Ganze dreimal werden die Steirer im Superwahljahr 2024 zur Stimmabgabe gebeten, am Sonntag stand mit der Nationalratswahl der zweite Urnengang an. Im Bezirk Leoben waren dabei in Summe 45.285 Personen, davon 591 mit Sitz im Ausland, wahlberechtigt. Diese konnten ihr Wahlrecht in 67 Wahllokalen ausüben, die zwischen 7 und 10 Uhr aufsperrten und längstens bis 14 Uhr geöffnet hatten. Spannend wird es auch, wenn die mehr als 10.000 ausgegebenen Wahlkarten ausgezählt sind.
Wie haben ÖVP, SPÖ und FPÖ zwischen Radmer, Niklasdorf und Kraubath abgeschnitten? Wie haben sich Grüne und Neos geschlagen? Wie viele Stimmen sind auf die KPÖ, die Bierpartei und andere kleinere wahlwerbende Gruppen entfallen? Um 17 Uhr schließen die letzten Wahllokale in Österreich, kurz darauf folgt die erste Hochrechnung. Wir informieren hier ab diesem Zeitpunkt über den Ausgang der Wahl im Bezirk und seinen 16 Gemeinden.
Kandidaten aus dem Bezirk
Der Bezirk Leoben gehört wie Bruck-Mürzzuschlag, Liezen, Murau und Murtal zum Regionalwahlkreis Obersteiermark, in dem sieben Mandate vergeben werden. Höchstgereihte ÖVP-Kandidatin aus dem Bezirk: Andreas Kühberger, seit 2017 Nationalratsabgeordneter und seit 2010 Bürgermeister von Mautern. Er ging sowohl auf der Regional- als auch auf der Landesliste auf Platz eins ins Rennen. Seine Parteikollegin Sarah Christina Spitzer aus Leoben geht als Nummer des Regionalwahlkreises ins Rennen und ein Mandat.
„Es ist sicher nicht das Ergebnis, das ich mir erhofft habe. Aber man muss sagen, dass wir bis zuletzt Gas gegeben und gekämpft haben“, meint Kühberger in einer ersten Reaktion. Er sei trotz des Absturzes der ÖVP in seiner Gemeinde um 16 Prozentpunkte auf 39,39 Prozent „nicht unzufrieden“. Er sei aus jetziger Sicht hoffnungsvoll, dass er als Spitzenkandidat im Wahlkreis Obersteiermark Ost wieder in den Nationalrat einziehe. Außerdem sei er „entsetzt, dass die Blauen so stark geworden sind“, so Kühberger. Zu einer möglichen Koalition mit den Blauen meint er: „Mit Kickl wird es sicher keine Koalition geben. Aber reden werden wir natürlich mit jeder Partei.“
Bezirks-Spitzenkandidatin der SPÖ war Melanie Brunner aus St. Michael. Bei dieser Wahl war sie regional chancenreich auf Position zwei gereiht, ihr Parteikollege Marc Landl, Bürgermeister von Wald am Schoberpass auf Platz sieben. Chancen auf ein Mandat hat Franz Jantscher, der als Dritter auf der Landesliste gereiht war. Der Vorsitzende des Arbeiterbetriebsrates der voestalpine Stahl GmbH, könnte in den Nationalrat kommen, wenn die Listenzweite Karin Greiner es durch ein Direktmandat schafft.
Der Freiheitliche Landtagsabgeordnete Marco Triller aus Niklasdorf war auf der Regionalwahlkreisliste auf Platz drei gereiht, gefolgt von Nicole Sunitsch aus St. Michael auf Platz sechs. Die Grünen schickten die Leobener Gemeinderätin Susanne Sinz auf der regionalen Liste auf Platz zwei ins Rennen, die KPÖ Sandra Egger als Listenzweite. Elfriede Unterweger aus Leoben kandidierte für die NEOS. Hier finden Sie die Kandidaten aller Parteien aus dem Wahlkreis Obersteiermark.
Rückblick auf die Nationalratswahl 2019
Nach der letzten Nationalratswahl präsentierte sich der Bezirk weitgehend türkis. Die ÖVP erlangte insgesamt 33 Prozent, gewann in 13 der 16 Gemeinden. Die SPÖ konnte in drei Gemeinden gewinnen, bezirksweit erreichte man 29,2 Prozent. Die FPÖ landete bei 18,7 Prozent, die Grünen bei 8,4 und die Neos bei 6,5 Prozent.