Weil am Standort der Volksschule Leoben-Leitendorf die Bauarbeiten für das moderne Bildungszentrum Fröbelgasse bereits auf Hochtouren laufen, gehen alle Schülerinnen und Schüler, die bisher dort die Schulbank gedrückt haben, derzeit in die Volksschule Leoben-Göss. Allerdings dürfte dort seit Schulbeginn nicht alles wie am Schnürchen klappen.
So kritisieren FPÖ, Grüne und Bürgerliste unisono, dass es „alarmierende Zustände“ an der Volksschule Göss gebe. „Immer mehr Beschwerden häufen sich über chaotische Abläufe und eine mangelhafte Kommunikation“, kritisieren Grün-Gemeinderätin Susanne Sinz, Gemeinderat Walter Reiter (Bürgerliste) und Florian Wernbacher, FP-Stadtparteiobmann.
„Verkehrskonzept am letzten Tag“
So hätten die Eltern das neue Verkehrskonzept für das dicht verbaute Wohngebiet, in dem die Schule liegt, erst am letzten Tag der Ferien bekommen - „gerade einmal Stunden vor Schulbeginn“, so Sinz, Reiter und Wernbacher. „Die wahre Dramatik liegt aber in den hygienischen Missständen.“
Laut Berichten von Eltern fehle es an „grundlegender Sauberkeit“. Die WC-Anlagen sind oft unzureichend gereinigt und Klopapier ist „Mangelware“, bemängeln die drei Kommunalpolitiker. Diese Zustände seien inakzeptabel und „für Kinder eine Zumutung“. Die Übersiedlung der Schule Leitendorf nach Göss sei „keine einfache Situation für alle Beteiligten“, räumt Sinz ein. Aber: „Die Stadtgemeinde sollte schon Erfahrung haben nach dem Umbau der Stadtschule vor einigen Jahren.“
„Die Stadt Leoben bedauert die Unannehmlichkeiten, die in der ersten Schulwoche an der Volksschule Göss entstanden sind. Es ist richtig, dass einer der drei Trakte in dieser Zeit nicht gereinigt wurde. Das sollte selbstverständlich nicht vorkommen und entspricht keinesfalls den Standards, die wir für unsere Bildungseinrichtungen anstreben“, so die Auskunft der Stadt Leoben.
Die Reinigung werde durch eine Fremdfirma erledigt: Das Referat Bildung der Stadtgemeinde habe unmittelbar, nachdem man von der Schuldirektorin schriftlich über die bestehenden Probleme informiert worden sei, das Gespräch mit den Verantwortlichen der Firma gesucht, um eine sofortige Lösung herbeizuführen.
„Missstände sollten behoben sein“
„Die Missstände müssten mittlerweile behoben sein, und wir stehen weiterhin in engem Kontakt, um die Reinigungsqualität sicherzustellen“, so die Stadtgemeinde. Sauberkeit und Lernbedingungen für die Kinder hätten höchste Priorität: „Die Vorkommnisse sind uns sehr unangenehm und wir werden weiterhin alles daransetzen, solche Situationen in Zukunft zu vermeiden“, betont man.
Zum erhöhten Verkehrsaufkommen rund um die Schule möchte die Stadt Leoben festhalten, dass man bereits vor Schulbeginn Maßnahmen ergriffen habe, um die Situation zu erleichtern. So habe man etwa eine „Elternhaltestelle“ eingerichtet. Zwei habe man bereits vor dem Bildungszentrum Innenstadt und mache gute Erfahrungen damit. „Die Eltern der Taferlklassler wurden bereits bei der Schuleinschreibung für die Volksschule Göss und Leitendorf über das neue Verkehrskonzept informiert.“
„Keine schweren Beeinträchtigungen“
Eine Bewertung des Systems der „Elternhaltestelle“, die bewusst nicht direkt vor der Schule platziert worden sei, sei in der ersten Schulwoche „wenig zielführend“. Bei einem Lokalaugenschein seitens der Stadtverwaltung seien keine schweren Beeinträchtigungen des Straßenverkehrs beziehungsweise Verspätungen oder überfüllte Busse beobachtet worden. „Alle Schüler haben ihre Klassen pünktlich zu Schulbeginn erreicht. Die Polizei war ebenfalls jeden Tag vor Ort“, so die Stadtgemeinde.
Man habe durch verschiedene Maßnahmen zur Entspannung des Verkehrsaufkommens vor Schulen auf den Wunsch der Eltern reagiert, um den Schulweg sicherer zu gestalten. Darüber hinaus appelliere man eindringlich an die Vernunft und das Verantwortungsbewusstsein der Verkehrsteilnehmer, um die Sicherheit der Kinder zu gewährleisten.