Am Montagabend zogen Gewitterzellen mit Starkregen über Teile der Steiermark. Besonders betroffen ist die Obersteiermark. In Neumarkt im Bezirk Murau ließ der starke Regen den Perchaubach binnen kürzester Zeit ansteigen und über die Ufer treten, sodass die umliegenden Gebäude entlang des Baches sowie der Ortskern bis zu einem halben Meter überschwemmt wurden. Die B 317 wurde auch Richtung Neumarkt mehrmals überflutet und verschlammt. Die Feuerwehren Perchau und Neumarkt waren bis spät in die Nacht mit Pump- und Aufräumungsarbeiten sowie den gesamten Dienstag im Einsatz. Zu zwei Bauernhöfen müssen Notzufahrten gebaut werden. Ein weiteres Haus droht abzurutschen und darf vorerst nicht betreten werden. Im Laufe des Dienstages zeigte sich, dass das Unwetter langfristige Folgen nach sich ziehen wird. Die B 317 ist derart beschädigt, dass mit einer mindestens zweiwöchigen Sperre zwischen Scheifling und Neumarkt gerechnet werden muss.

Nach den schweren Gewittern, die in den vergangenen Tagen über die Region Leoben gezogen sind, gab es einen weiteren Murenabgang. Ein kurzer, aber verheerender Starkregen in Vordernberg löste eine Mure vom Silbergraben aus. Sieben Fahrzeuge, die auf der B 115 in Richtung Eisenerz unterwegs waren, wurden verschüttet. „Es kam aus dem Nichts. Auf einmal machte es einen Tuscher, man wird im Auto gerüttelt und man weiß nicht, wo oben oder unten ist“, erzählt Markus Timbich. Er wurde, wie sechs weitere Fahrzeuglenker, mit ihren Autos von der Schlammmure verschüttet.

Die Eisenbundesstraße (B 115) wurde zwischen Vordernberg und Eisenerz sofort für den gesamten Verkehr gesperrt, und wird es auch noch bleiben. „Der Landesgeologe war mit uns unterwegs. Die Straße kann keinesfalls freigegeben werden. Es liegt noch so viel Geschiebe im Silbergraben. Jetzt ist auch weiterer Regen angesagt. Das Material muss erst geräumt werden. Eine Spezialfirma ist schon beauftragt. Wir können noch nicht abschätzen, ob die Sperre ein paar Tage oder noch eine Woche dauert“, erklärt Straßenmeister Thomas Pölzl am Dienstagmittag

In Kapfenberg wurden die Tiefgarage und die Keller eines Wohnhauses durch die Regenfälle geflutet. Das Wasser stand mehrere Zentimeter hoch. „Man kann bei der Größenordnung davon sprechen, dass es rund 50.000 Liter waren“, schätzt Feuerwehrkommandant Andreas Spreitz. Die Feuerwehr Kapfenberg-Diemlach war viereinhalb Stunden im Einsatz.

Viereinhalb Stunden dauerte der Einsatz der FF Kapfenberg-Diemlach
Viereinhalb Stunden dauerte der Einsatz der FF Kapfenberg-Diemlach © Jürgen Niss/FF Kapfenberg-Diemlach