„Das Wichtigste ist, dass keine Menschen zu Schaden gekommen sind“, sagt Fritz Sperl, Katastrophenschutzreferent der Bezirkshauptmannschaft Murau. Damit spricht er das einzig Positive und zugleich das Wichtigste nach der Unwetternacht im Raum Perchau-Neumarkt an.

Betretungsverbot

Die Schäden sind jedoch enorm. Ein Einfamilienhaus an der B 317 zwischen dem Perchauer Sattel und Neumarkt droht abzurutschen und darf bis auf Weiteres nicht betreten werden. Der Perchauer Bach hat hier das Erdreich bis an die Hausmauern weggeschwemmt.

Der Neumarkter Bürgermeister Josef Maier berichtet von zwei abgeschnittenen Gehöften im östlichen Teil des am stärksten betroffenen Ortsteiles Perchau, der auf gut 1000 Meter Seehöhe liegt. „Hier versuchen wir, Notzufahrten zu errichten“, so Maier. In Neumarkt gab es auch Schäden, die aber bei Weitem nicht so schlimm sind wie in Perchau. „In Neumarkt ist Wasser in eine Tiefgarage und einige Keller eingedrungen“, so Maier.

Drohnenaufnahme zeigt Schäden

Wie sich das Wasser den Weg vom östlichen Teil Perchaus hin zur B 317 gebahnt hat, zeigt diese Drohnenaufnahme von Michael Hebenstreit, der in diesem Bereich einen Gemüseanbau betreibt. „Mein Betrieb ist verschont geblieben, aber im Bereich Perchau sind die Schäden leider sehr groß“, sagt Hebenstreit.

Fritz Sperl von der Bezirkshauptmannschaft hofft indes, dass die Sperre der B 317 nicht wie befürchtet bis Mitte September dauert. „Eine einspurige Lösung ist hoffentlich sehr bald machbar“, sagt Sperl. Denn auf der Umleitungsstrecke über Teufenbach sei die Engstelle für Lkw mit Anhänger schwer bis gar nicht passierbar. Das ist vor allem für den regionalen Schwerverkehr ein Problem.

Lkw missachteten Sperre

Für den überregionalen Schwerverkehr wird großräumig umgeleitet. Das wollen allerdings nicht alle wahrhaben. Einige haben am Montag die Sperre in Scheifling einfach ignoriert und sind bis Perchau gefahren, wo sie dann umdrehen mussten, weil es wegen der kaputten Straße kein Weiterkommen gab.

Lkw, der die Sperre in Scheifling missachtet hat, muss in Perchau umdrehen
Lkw, der die Sperre in Scheifling missachtet hat, muss in Perchau umdrehen © KLZ / Michaela Egger