Das große Aufräumen ist in Mautern angesagt. Auch in der Kfz-Werkstatt von Patrick Hausberger, wo dessen Betrieb in Bahnhofsnähe teilweise und der Hauskeller vom Leitsgraben wieder überschwemmt wurde. „Ich war im Urlaub und bin gleich heimgefahren. Der Hauskeller und eine von meinen vier Boxen sind in Mitleidenschaft gezogen. Wie schon vor einem Monat. Jetzt hatten wir so weit alles wieder gerichtet, und es ist schon wieder passiert“, erzählt er.
Bei seinem Wohnhaus habe glücklicherweise eine Stützmauer für Absicherung gesorgt. „Als ich gebaut habe, bekam ich diese vorgeschrieben. Das hat eine Menge Geld gekostet und ich dachte, dass das sicher nicht nötig sei, aber Vorschrift ist Vorschrift. Jetzt bin ich froh, dass ich sie hatte, sonst wäre das Wohnhaus auch überschwemmt worden“, betont der Unternehmer.
Problembereich Rückhaltebecken
Das war aber am Samstag nicht der einzige Bereich, der in Mautern in Mitleidenschaft gezogen wurde. Auch der Magdwiesenbach sorgte für Überschwemmungen und brachte ordentlich Schlamm und Geschiebe ins Ortszentrum. „Wir haben aber die Bereiche Ratschen und Zidritz, die uns große Sorgen bereitet haben“, erklärt Bürgermeister Andreas Kühberger. So stand es auch an der Kippe, ob das Rückhaltebecken des Marktbaches überlaufen würde. „Wir haben es nach dem Unwetter am 17. Juli ausgebaggert. Und dann war es wieder voll“, so der Ortschef.
Ein Überlaufen wäre eine Katastrophe für den Ortskern gewesen, der am Samstag auch teilweise überschwemmt war. Für die Gemeinde sind die Unwetterfolgen mit Kosten verbunden, die im heurigen Jahr schon ziemlich hoch sind. „Wir bekommen für so genannte B1-Fälle, wo Gefahr in Verzug ist, Mittel aus dem Katastrophenfonds“, so Kühberger, der für die restlichen Kosten auf Bedarfszuweisungen hofft.
Schadensmeldungen bei der Gemeinde
Privatpersonen, die meist aus einer Elementarversicherung nur eine Pauschale bekommen, sollen auf jeden Fall auf der Gemeinde ihren Privatschaden melden. „Wir sammeln das und leiten es weiter. Dabei sind genaue Aufzeichnungen, auch über die Eigenleistung bei der Behebung der Schäden, das Putzen, etc., zu führen. Je genauer, desto besser“, rät der Bürgermeister.
45 Schadstellen hatten die Feuerwehren seit Samstag zu bewältigen. „Seit Sonntagabend sind wir aber wieder einsatzbereit. Wir müssen nur noch Kleinigkeiten machen. Für die größeren Sachen ist die Gemeinde mit schwerem Gerät im Einsatz“, erklärt Christian Lanzmaier. Auch er sah im möglichen Überlaufen des Rückhaltebeckens eine große Gefahr. „Da vor allem der Magdwiesenbach und der Reitingauerbach in sehr kurzer Zeit immer weiter anstiegen und sich das Rückhaltebecken des Marktbaches immer weiter füllte und zu verklausen begann, musste eine Zivilschatzwarnung ausgegeben werden“, lässt er das Wochenende Revue passieren.
Nervöser Blick auf das Wetterradar
„Wir sind im Moment alle nervös, wenn ein Gewitter angesagt wird. Jeder schaut nur auf das Wetterradar und hofft, dass wir verschont bleiben. Das Erdreich ist schon viel zu nass“, so Lanzmaier.
Für die 120 Feuerwehrleute, die mit insgesamt 32 Fahrzeugen im Einsatz waren, war wieder einmal Kraft und Ausdauer gefordert. Überflutete Keller wurden ausgepumpt, hunderte Sandsäcke befüllt und ausgebracht, um weitere Schäden zu vermeiden. Auch die Polizei, der Straßenerhaltungsdienst und Behördenvertreter waren seit Samstag in Mautern gefordert. „Am Sonntag wurde mit Vertretern der Bezirkshauptmannschaft und dem Landesgeologen das Schadensausmaß noch einmal genau angeschaut, um weitere Maßnahmen zu besprechen“, so Stefan Riemelmoser von der Feuerwehr Mautern.