Dass das Red Bull Erzbergrodeo international bekannt ist, versteht sich mittlerweile schon von selbst. Dass manche Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wie etwa der Australier Christofer Cash, aber eine Anreise von 16.165 Kilometer auf sich nehmen, um den Berg aus Eisen bezwingen zu können, ist für das Event in der überschaubaren Bergmannsstadt doch sehr außergewöhnlich.
Aber er ist nicht allein – aus mehr als 50 Nationen kommen die knapp 32.000 Fahrerinnen und Fahrer, die seit dem ersten Rodeo im Jahr 1994 mit ihren Motorrädern den Erzberg erklommen haben. Aus Australien sind dieses Mal sieben Fahrer mit dabei. Nicht umsonst heißt es also, „das Erzbergrodeo ist das härteste Offroad-Motorradrennen der Welt“.
„Es ist wie eine Party, aber es ist trotzdem ein Rennen“
Auch für Pol Tarres aus Spanien ist das der Grund, wieso er Jahr für Jahr wieder zum Erzbergrodeo fährt. „Ich komme seit Beginn meiner Karriere hierher, also seit mittlerweile acht Jahren“, erzählt er. Die Anreise aus Spanien mit seinem gesamten Yamaha-Team und den zwei Motorrädern nimmt er gelassen. Eineinhalb Tage ist er unterwegs, um dann vier Tage in Eisenerz alles für den Motorsport zu geben.
„Die Leute, der Ort, die Atmosphäre hier, das ist einzigartig. Es ist wie eine Party, aber es ist trotzdem ein Rennen. Es macht alles viel Spaß“, erklärt der Spanier, warum das Rodeo so besonders für ihn ist. Dreimal erreichte er schon das Ziel des finalen Hare Scramble, zweimal sogar den neunten Platz. Leistungen, die sich sehen lassen können bei dem Rennen, bei dem von 500 Startern nur eine Handvoll das Ziel erreichen.
Vier Tage Vollgas
Unter den 7000 Einwohnern, auf die Eisenerz am Fronleichnam-Wochenende heranwächst und Personen aus Amerika, Japan, Südafrika, Kanada und mehr beherbergt, ist auch der Rumäne Varga Zsolt. Bereits zum sechsten Mal versucht er, beim Prolog und schließlich dem Hare Scramble, den Erzberg zu bewältigen. Er erklärt: „Das gesamte Rennen zu beenden, ist heuer schwer. Sie machen es sehr schwer. Es ist fast unmöglich.“ Seine beste Platzierung beim Hare Scramble erreichte er 2016, als er auf Platz 37 landete.
Für Zsolt ist das Erzbergrodeo außerdem ein wichtiger Bestandteil des „FIM Hard Enduro World Championship“, an dem er teilnimmt. Die „vier Tage Vollgas“ in Eisenerz würden da einfach dazugehören.
Als Guide mit dabei
Erstmals das Abenteuer Erzbergrodeo erlebt dieser Tage Martin Obermeier aus Regensburg in Bayern mit. „Ich habe auf Facebook einen Aufruf gelesen, dass beim Erzbergrodeo noch Guides gesucht werden. Erst habe ich das für einen Scherz gehalten, weil das ja ein absolut berühmtes Rennen ist. Aber, es ist was draus geworden“, sagt der Deutsche lachend.
Besonders freut es ihn, dass er „Medienleute“ zu den Punkten im Gelände bringen darf, die schon sehr interessant sind. „Außerdem lernt man hier so viele unterschiedliche Menschen aus aller Herren Länder kennen. Das ist eine ganz besondere Atmosphäre hier“, betont er und signalisiert, dass es nicht sein letztes Mal beim Red Bull Erzbergrodeo sein wird.