„Ich höre oft, dass die Leute sagen, es gibt einen Wahnsinnigen in Vordernberg“, beschreibt sich Peter Moritz selbst und lacht. Unscheinbar und versteckt hinter den Mauern der alten Schmelzanlage befindet sich das Tonstudio „Radwerk 14“ in Vordernberg, das der 58-Jährige mit spürbarer Leidenschaft betreibt.
Obwohl die Bezeichnung „Tonstudio“ nicht ganz zutreffend ist. Denn es ist viel mehr als „nur“ ein Tonstudio, gibt Moritz zu verstehen. Es handelt sich um ein All-In-One-Studio-Konzept und, auch wenn Produktionen mit lokalen Künstlerinnen und Künstlern hin und wieder vorkommen würden, liege der Fokus schon längst auf viel größeren, internationalen Projekten.
Neueste Audiotechnologien
Die vergangene Woche hatte Moritz etwa durch die deutsche Firma „DirectOut“, bei der er in Österreich für den Generalvertrieb zuständig ist, mit der britischen Band „Coldplay“ zu tun. Gerade ist er mitten in den Vorbereitungen für die Salzburger Festspiele, bei denen sich das Publikum auf ein „musikalisch immersives Audioerlebnis“ von dem Wiener Streichquartett „radio.string.quartet“ freuen darf. Bei dem einzigartigen Konzept dringe die Musik nicht von vorne aus den Lautsprechern, sondern komme direkt aus den Mitten des Publikums. Und auch bei „Die Nacht der Musicals“, einer Highlight-Show bekannter Musicals, ist er für das Soundkonzept zuständig.
Das sind nur einige wenige Projekte, mit denen sich der studierte Toningenieur und -meister, zu dessen Partnern auch der ORF, Puls 4, ATV und kronehit zählen, derzeit beschäftigt. Sie alle haben aber ein Alleinstellungsmerkmal – in Österreich, aber auch weltweit würden sich nur wenige mit der Audiotechnologie, die zum Einsatz kommt, beschäftigen, erklärt Moritz.
„Es gefällt mir in Vordernberg einfach so“
Wieso der 58-Jährige trotz seiner internationalen Präsenz nach wie vor im „Radwerk 14“ in Vordernberg anzutreffen ist? „Es gefällt mir da einfach so“, schwärmt Moritz, der selbst Musiker ist und in jungen Jahren als Keyboarder in verschiedenen Bands Mitglied war. „Ich bin so viel in der Welt unterwegs, Vordernberg ist da ein guter Ausgleich, es ist angenehm, ruhig, und ich kann mit dem Rad zur Arbeit fahren.“
Ein einziges Projekt hervorzuheben, fällt dem 58-Jährigen schwer. „Jedes Baby ist ein Highlight“, meint er. Nach ein paar Minuten Bedenkzeit entscheidet er sich aber für die Falco-CD, die nach dessen Tod erschienen ist und an der Moritz maßgeblich mitgearbeitet hat.