Am Mittwochnachmittag wurden auf der A9 Pyhrnautobahn Geschwindigkeitsmessungen von der Autobahnpolizei durchgeführt. In dem Baustellenbereich im Bereich Kammern, Bezirk Leoben, kam es zu insgesamt 23 Geschwindigkeitsübertretungen, darüber hinaus wurde drei Autolenkern der Führerschein vorläufig abgenommen. Eine Person war sogar so schnell unterwegs, dass ihr Fahrzeug beschlagnahmt werden musste.

71 km/h zu schnell

Zwischen 15.50 Uhr und 17.30 Uhr wurden von den Beamten der Autobahnpolizeiinspektion Gleinalm auf der A9 in Fahrtrichtung Norden Messungen durchgeführt. In dem ausgewählten Bereich gilt aufgrund einer Baustelle zurzeit eine 80 km/h-Beschränkung. Zwei Autofahrern wurde der Führerschein an Ort und Stelle entzogen: Ein 36-jähriger Bosnier fuhr mit seinem Pkw um 57 km/h zu schnell, ein 36-jähriger Kroate war um 56 km/h zu schnell unterwegs.

Besonders auffällig war aber ein 60-jähriger Deutscher, der mit mehr als 150 km/h unterwegs war. Er wurde von den Polizisten mit einer Überschreitung von 71 km/h angehalten. Sie mussten in Folge sein Fahrzeug beschlagnahmen. Damit kam es zur zweiten vorläufigen Beschlagnahmung in der Steiermark seit dem Inkrafttreten der Straßenverkehrsordnungs-Novelle (StVO). Und wieder war es im Bezirk Leoben.

Raser darf Auto behalten

Vor einer Woche raste ein 39-Jähriger Ungar mit 95 km/h durch die 30er-Zone im Ortsgebiet von Eisenerz. Ihm wurde auf der Stelle der Führerschein entzogen und das Auto vorübergehend beschlagnahmt. Mittlerweile hat er sein Auto aber wieder zurück, wie der Leobener Bezirkshauptmann Markus Kraxner bestätigt: „Für eine dauerhafte Beschlagnahme waren die Gründe nicht ausreichend.“ Dazu hätten, wie berichtet, zwei Punkte erfüllt sein müssen: eine Geschwindigkeitsübertretung von 80 km/h innerorts oder eine Übertretung von mehr als 60 km/h im Ortsgebiet plus bereits ein Entzug der Lenkberechtigung innerhalb der vergangenen vier Jahre. Jedenfalls droht dem Mann nun ein Führerscheinentzug über drei Monate sowie ein zusätzliches Verwaltungsstrafverfahren.

Bezirkshauptmann Markus Kraxner
Bezirkshauptmann Markus Kraxner © Andreas Schöberl-negishi

Ob es sich bei der vorläufigen Beschlagnahme um ein probates Mittel hält, wollte der Bezirkshauptmann nicht kommentieren. Er rechnet allerdings nicht damit, dass es sich um die letzte Beschlagnahmung eines Autos im Bezirk Leoben gehandelt hat: „Bei der A9 der Pyhrn Autobahn, vor allem mit Baustellenbereiche, handelt es sich um einen neuralgischen Punkt.“ Wie der ORF in der ZIB 1 am Mittwoch berichtete, gab es österreichweit bereits 16 vorläufige Beschlagnahmen – die Autos wurden aber allesamt wieder an die Besitzer zurückgegeben. Das liegt auch zum Teil daran, dass die Lenker nicht immer die Autobesitzer sind, beispielsweise bei Leasing- oder Mietautos, aber auch, wenn der Pkw auf die Eltern zugelassen ist, wie in einem Kärntner Fall. In solchen Fällen wird im Führerschein des Lenkers ein lebenslanges Lenkverbot für dieses Fahrzeug eingetragen. In solchen Fällen wird im Führerschein des Lenkers ein lebenslanges Lenkverbot für dieses Fahrzeug eingetragen.

Anzeigen an die Bezirkshauptmannschaft

Insgesamt werden 23 Fahrzeuglenker der BH Leoben angezeigt. In zwei Fällen musste wegen der erschwerten Strafverfolgung an Ort und Stelle eine vorläufige Sicherheitsleistung eingehoben werden.