Das Elterntaxi ist in der Schülerschaft das wohl beliebteste Transportmittel überhaupt. Zumindest scheint dies so, wenn man nach dem letzten Läuten aus dem Fenster der Schule blickt, denn die Straßen quellen zu diesem Zeitpunkt bereits über vor sehnlichst wartenden Eltern.
Anscheinend sind die sechs oder acht Stunden Schule eine zu lange Trennung von den Kindern, sodass den Eltern nichts anderes übrig bleibt, als zur Schule zu rasen und ihre Kinder dort einzeln und am besten unmittelbar vor der Schultür abzuholen. Dass die nicht wirklich vorschriftsmäßig geparkten Autos dabei oft ein Verkehrshindernis, immer wieder auch eine Gefahr für Kinder und Erwachsene darstellen, scheint dabei zweitrangig.
Nichts geht mehr
Auch Rücksicht auf die anderen Verkehrsteilnehmer wird nicht immer genommen: Hupen, aber auch Gestikulieren sowie blindes über-die-Straße-Laufen sind häufig – der Nachhauseweg soll eben so kurz wie möglich sein und so schnell wie möglich gehen. In diesem Fall ist es dann natürlich total nachvollziehbar (Achtung: Ironie!), dass viele Straßen von den „Elterntaxis“ versperrt werden und überhaupt kein Fließverkehr mehr möglich ist.
Zu diesen Zeiten kann man von Glück sprechen, wenn man sich als Fußgänger einen Weg zur Bushaltestelle freikämpfen kann, zumindest falls irgendein Schüler überhaupt noch mit dem Bus fährt.
Dass dies aber sehr wohl noch der Fall ist und dass die Anzahl der „Elterntaxis“ nicht so hoch ist, wie es auf den ersten Blick scheint, sahen wir bei unseren Gesprächen mit Jugendlichen über ihr Mobilitätsverhalten. Die meisten Jugendlichen sind zu Fuß oder mit den Öffis unterwegs und das auch, wenn sich dieser Weg oft komplizierter gestaltet als mit den „Elterntaxis“.
Alina Pirolt