Ein tödlicher Zwischenfall in einer Schule in Leoben-Donawitz gibt der steirischen Polizei Rätsel auf. Mittwochvormittag wurde ein 54-jähriger Lehrer von Mitarbeitern des Pestalozzi-Schulzentrums schwerst verletzt im Stiegenhaus aufgefunden. Der Pädagoge war ersten Ermittlungen zufolge um 9.53 Uhr vormittags aus dem zweiten Stock drei Stockwerke tief in das Kellergeschoß des Schulzentrums gestürzt.

Eine Kollegin alarmierte die Rettungskräfte und leistete Erste Hilfe. Die Rettung konnte den Mann zunächst noch stabilisieren, doch wenig später erlag er seinen schweren Verletzungen, hieß es in einer Aussendung der Landespolizeidirektion Steiermark. Warum der Mann in die Tiefe gestürzt war, das ist auch einen Tag darauf noch unklar.

Kriminalpolizei ermittelt

Auch die von der Staatsanwaltschaft Leoben angeordnete Obduktion des Leichnams brachte vorerst keine Klarheit in den durchaus „mysteriösen Fall“, wie Heimo Kohlbacher von der Landespolizeidirektion meint. „Fremdverschulden kann nicht zu 100 Prozent ausgeschlossen werden, es ist allerdings auch nicht näher indiziert“, erklärt Andreas Riedler, Sprecher der Staatsanwaltschaft Leoben auf Anfrage der Kleinen Zeitung. Die Obduktion durch den Gerichtsmediziner hätte auch nicht ergeben, dass ein akuter gesundheitlicher Vorfall, wie etwa ein Herzinfarkt oder dergleichen, zum Sturz des Lehrers geführt hat.

Jetzt müsse man weitere Ergebnisse der Ermittlungen durch die Kriminalpolizei Leoben abwarten. „Es gibt bisher noch keine Zeugen, die nennenswert zur Erhellung des Sachverhalts beitragen hätten können“, schildert Kohlbacher am Donnerstagabend. Bisher habe man nur einen Ohrenzeugen, der zum Zeitpunkt des tragischen Vorfalls einen Schrei gehört haben will – der mutmaßlich vom 54-Jährigen gekommen ist.

Man habe an der Stelle, wo sich der Sturz des Lehrers zugetragen hat, auch keine Spuren sichern können, die den Hergang erklären würden. „Es ist dort zum Beispiel das Geländer nicht gebrochen oder Ähnliches“, so Kohlbacher. Man müsse sagen, dass man derzeit noch im Dunkeln tappe.

Schule trauert

„Das tragische Ereignis, das sich an der Leobener Schule zugetragen hat, löst große Betroffenheit in der Bildungsdirektion aus“, wie diese in einer Stellungnahme mitteilte. Und weiter: „Sämtliche psychosozialen Unterstützungsmaßnahmen sind im Einsatz, um die Schulgemeinschaft in dieser Ausnahmesituation zu unterstützen. Allen Betroffenen, insbesondere der Familie und den Angehörigen, gilt unser größtes Mitgefühl.“ Schulpsychologinnen und -psychologen würden bei der Aufarbeitung und Bewältigung des Erlebten unterstützen.

Obduktion

Die Obduktion am Donnerstagvormittag ergab, dass der Lehrer an multiplen Verletzungen durch den Sturz aus großer Höhe gestorben ist. Eine gesundheitliche Beeinträchtigung habe man nicht feststellen können. Die Kriminalpolizei Leoben sucht nach Zeugen, um diese zu befragen. Ein Fremdverschulden kann bisher nicht restlos ausgeschlossen werden, Anhaltspunkte in diese Richtung gebe es allerdings bisher nicht.