Prächtige Rokokoko-Kostüme, opulente Perücken, prunkvolle Masken - und Smartphones: Bei aller Liebe zum Glanz vergangener Jahrhundete, wenn die spektakulären Artisten und Walking Acts auf meterhohen Stelzen vorbeispazieren, ist die Technik von heute gefragt.

Auffälligster Blickfang beim „Ballo di Casanova“ - der übrigens gleichzeitig mit der Eröffnung des Karnevals von Venedig gefeiert wurde - sind aber natürlich die Kostüme der Besucher - und dafür ist es mit einem Blick in den Kleiderkasten nicht unbedingt getan: Ein Großteil der Ballbesucher genießt es, sich für einen Abend in opulenten historischen Kostümen wie ein Adeliger aus vergangenen Jahrhunderten zu fühlen. „Ich sage einmal so, ich verstehe jetzt, warum die Schlösser damals so gebaut wurden“, lacht Michaela Wurzer, die mit Michael Burgstaller eigens aus Wien zum Grazer Congress angereist ist – in einem wunderschönen Kleid mit riiieeeesigem Reifrock. „Im Taxi musste ich alleine hinten sitzen, da war sonst kein Platz mehr!“

Sie waren übrigens nicht die einzigen Gäste, die für den einzigen italienischen Ball Österreichs eine weite Anreise auf sich genommen haben: „Wir sehen bei den Kartenbestellungen immer wieder, dass die Leute aus Wien, Salzburg und sogar aus Deutschland anreisen. Sogar eine deutsche Zeitung ist diesmal vertreten“, so Ball-Organisator Giuseppe Perna von der Kulturagentur Ivents, der den Ball mit seiner Frau Astrid und dem Ehepaar Alexandra und Markus Lientscher organisiert.

Als große Venedig-Fans wollte das Ehepaar Karin Müller und Karlheinz Bukowsky aus Wildon Casanovas Einladung keinesfalls ausschlagen, haben die beiden sich doch in Venedig großartige Masken gekauft, die ausgeführt werden wollten. Sie waren zum zweiten Mal am Ball wie auch Johanna Permann und Florian Schmid aus Graz, die sich beim Kostümverleih der Bühnen eingekleidet haben: „Die wunderschönen Kleider, die geheimnisvollen Masken: So ein Flair gibt es auf keinem anderen Ball!“

In wunderschönen Roben und bunten Masken trafen sich rund 1000 Besucher im Congress Graz ein, um eine fulminante italienische Ballnacht zu feiern. Humorvoll begrüßte das Duo Zeitensprung die Gäste und erklärte den richtigen Umgang mit einem Fächer, der eigentlich dazu dient, Männer abzuweisen oder auch auf ein kleines Techtelmechtel einzuladen. Mit einer aufwendig gestalteten Eröffnungsshow, bei der Kontaktjongleur Albert Tröbinger und Handstandakrobat The Abdul faszinierten, wurde das bunte Treiben eröffnet.

Bei italienischer Livemusik mit der Banda Capricciosa, Fabrizio Consoli,  Il Piccola Orchestra di Venezia und erstmals der Gruppe Lontano da qui aus Rom tanzten die wunderschön kostümierten Besucher bis in die frühen Morgenstunden.

Auch der eine oder andere Politiker versteckte sich hinter einer Maske - wie etwa ÖVP-Landesgeschäftsführer Detlev Eisel-Eiselsberg, die ehemalige Justizministerin Beatrix Karl oder auch Künstlerin Sabine Schilcher-Asen.