Nach der Niederlage bei der Landtagswahl legt SPÖ-Chef und Vizelandeshauptmann Michael Schickhofer alle seine Parteifunktionen mit sofortiger Wirkung zurück und verabschiedet sich aus der Politik. Damit begann die Woche nach dem Urnengang in der Steiermark mit einen Knalleffekt. Die SPÖverlor am Sonntag 6,3 Prozentpunkte und die Mehrheit im Landtag. Schickhofer hatte am Montagvormittag kurzfristig zu einer Erklärung in die Grazer Burg geladen, um vor Medienvertretern seine Entscheidung zu verkünden. Erst danach informierte er die Regierungskollegen. Mit diesem Schritt werden die Karten im Koalitionspoker völlig neu gemischt.
Der Landesparteivorstand der steirischen SPÖ entschied am Montagnachmittag, dass Ex-Verkehrsminister Jörg Leichtfried vorerst die Partei übernehmen soll. Später will ihm SP-Landesrat Anton Lang nachfolgen, der auch die Regierungsverhandljungen mit der ÖVP führen wird. Ein Porträt des neuen Führungsduos der Steirer-SPÖ gibt es hier. Das für die Roten kleine Trostpflaster: Nach Auszählung aller Wahlkarten hat sich noch ein 12. Mandat zur SPÖ verschoben.
Live im TV-Studio
Eine Personaldebatte ist bei der FPÖ trotz heftiger Verluste nicht zu erwarten, darüberhinaus machen die Freiheitlichen sowohl am Nachwahltag als auch am Dienstag "blau". Alle anderen im Landtag vertretenen Parteien treffen sich morgen Dienstag zur ausführlichen "Nachbesprechung" der Wahl.
Hier halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen in den Parteizentralen und in den Bezirken auf dem Laufenden und versorgen Sie weiter mit Analysen und Hintergrundinformationen.
>>>Den spannenden Wahltag noch einmal nachlesen können Sie in unserem Liveticker von Sonntag.
Rekord bei Wahlkarten und Videoanalysen
20 Uhr. Exakt 90.333 gültige Stimmen wurden am Montag nach der Wahl noch ausgewertet, was 15 Prozent aller gültigen Stimmen entspricht. Mehr Wahlkartenwähler hat es in der Steiermark nie zuvor gegeben. Die Details dazu finden Sie hier.
18.55 Uhr. Was leitet sich aus dem Wahlergebnis ab, was ist nun zu erwarten, wie geht es in der Steiermark weiter? Kleine-Zeitung-Redakteurin Claudia Gigler analysiert im Video-Stream die politischen Ereignisse der vergangenen beiden Tage. Zum Video-Artikel geht es hier.
Wie es mit den neu gemischen Karten landespolitisch weitergehen soll, hat die Kleine Zeitung im Video-Studio auch Christopher Drexler (ÖVP) und Max Lercher (SPÖ) gefragt. Die Diskussion gibt's hier zum Nachschauen.
Endergebnis: SPÖ holt 12. Mandat
18.50 Uhr. Das Endergebnis der Wahl inklusive Wahlkarten ist da, alles ist ausgezählt. Und es ist tatsächlich noch einmal knapp geworden: Am Ende hat die SPÖ ein 12. Mandat geholt, und zwar auf Kosten der KPÖ, die nun doch nur bei zwei Mandaten hält. Exakt 301 Stimmen gaben den Ausschlag. Das amtliche Endergebnis der Landtagswahl lautet damit wie folgt: ÖVP 18 Mandate (plus 4), SPÖ 12 (minus 3), FPÖ 8 (minus 6), Grüne 6 (plus 3), KPÖ 2 (+/- 0), Neos 2 (plus 2). Damit steht auch fest, dass es - anders als erwartet - für Renate Pacher von der KPÖ (Knittelfeld) doch kein Landtagsmandat geben wird. Der Sitz geht an die SPÖ; laut Landesliste wohl an Klaus Zenz (FSG).
18.15 Uhr. Wie soll es nach der geschlagenen Wahl weitergehen? Werden es ÖVP und SPÖ trotz der Verschiebungen noch einmal mit einander versuchen? Welche Lehren sind nun zu ziehen? Im Kleine-Zeitung-Studio bei Claudia Gigler diskutieren darüber Christopher Drexler (ÖVP) und Max Lercher (SPÖ). Das Gespräch gibt es ab 18.30 Uhrhier im Stream zu sehen.
Vorläufige Doppelspitze für SPÖ fixiert
17.50 Uhr. Zwei Stunden beriet der Landesparteivorstand der steirischen SPÖ, um den Fahrplan für die Zukunft nach dem überraschenden Rückzug von Michael Schickhofer (39) - für den es in der Sitzung Standing Ovations gab - nach dem Wahldebakel am Sonntag festzulegen. Bestätigt wurde, was der scheidende Schickhofer bei seinem Abgang als seine Wunschkonstellation für die Nachfolge empfohlen hatte: Der stellvertrende Klubobmann im Parlament, Jörg Leichtfried (52), übernimmt interimistisch den Parteivorsitz, Landesrat Anton Lang (60) wird - sofern es von der ÖVP eine entsprechende Einladung gibt - die Koalitionsverhandlungen führen. Die Installation Leichtfrieds erfolgte einstimmig, gegen Lang gab es eine Gegenstimme.
Die Doppelspitze wurde statutarisch notwendig, weil nur Leichtfried und Landesrätin Urusla Lackner gewählte Stellvertreter des Parteivorsitzenden sind. Lang hätte bei einem Parteitag eigens gewählt werden müssen. Die Doppelspitze ist aber zeitlich befristet: Sobald die Koalitionsverhandlungen abgeschlossen sind, sollen Fraktionsführung und Parteispitze bei einem Parteitag wieder zusammengelegt und auf "langfristige Beine" (Leichtfried) gestellt werden. Lang machte schon jetzt klar, dass er Ambitionen auf dieses höchste Parteiamt habe. In der SPÖ geht man geschlossen davon aus, dass es nach einem ersten Gespräch am Mittwoch mit VP-Chef Hermann Schützenhöfer in weiterer Folge zu Koalitionsverhandlungen mit dem alten Regierungspartner kommen wird. Lang kann sich eine Regierungsbildung noch vor Jahreswechsel vorstellen.
Grüne holen das 6. Mandat
17 Uhr. Nach dem aktuellen Zwischenstand bei der Auszählung der Wahlkarten (zwei Drittel sind ausgezählt) haben die Grünen wie erwartet ein sechstes Landtagsmandat dazugewonnen. Der Sitz wandert nach aktuellem Stand von der KPÖ ab, die damit bei nur zwei Mandaten hält. Zu erwarten ist allerdings, dass das Mandat am Ende von der FPÖ zu den Grünen fließen dürfte. Vorerst jedoch würde die Sitzverteilung im Landtag folgendermaßen aussehen: ÖVP 18 (plus 4), SPÖ 11 (minus 4), FPÖ 9 (minus 5), Grüne 6 (plus 3), KPÖ 2 (+/- 0), Neos 2 (plus 2).
16.50 Uhr. Aktuelles zur Wahlbeteiligung: Im Wahlkreis Ost sank das Wählerinteresse auf 67,03 Prozent, im Westen auf 62,82 Prozent und in der Obersteiermark auf 62,50 Prozent. Im Großraum Graz gingen sogar nur 58,05 Prozent zur Wahl. Allein das Grazer Briefwahlergebnis betrachtet: 33 Prozent ÖVP vor 24,2 Prozent SPÖ. Die FPÖ fiel auf 14,6 Prozent, die Grünen erreichten 15,5 Prozent. Die Neos lagen bei den Briefwählern in Graz vorne: mit 6,8 Prozent vor der KPÖ mit 5,9 Prozent.
Briefwahlergebnisse trudeln ein
16.25 Uhr. Inzwischen liegt der Großteil der Briefwahlergebnisse vor. Zwischenstand (nur Briefwahlstimmen): Demnach hält die SPÖ bei 27 Prozent der Briefwahlstimmen (minus 5,1 Prozentpunkte). Die ÖVP legte stark auf 34,9 Prozent zu (plus 6,9 Prozentpunkte), die FPÖ kam auf 16,1 Prozent (minus 8,3 Prozentpunkte), die Grünen verbesserten sich auf 11,6 Prozent (plus 4,7 Prozentpunkte). Die KPÖ legte leicht auf 4,5 Prozent zu, die Neos kamen auf 5,8 Prozent. Die Grünen haben übrigens erstmals in den Wahlkreisen Obersteiermark und Oststeiermark jeweils ein Grundmandat geholt.
ÖVP bleibt in Graz hauchdünn vor den Grünen
16.05 Uhr. Jetzt ist es fix: Die Grazer Grünen bleiben nach Auszählung der Wahlkarten doch hauchdünn hinter der ÖVP zurück. Nur 149 Stimmen trennen die beiden Parteien in der Landeshauptstadt am Ende. Grünen-Stadträtin Judith Schwentner verweist dennoch auf ein "beachtliches Wahlergebnis" von am Ende 25,22 Prozent der Stimmen für ihre Partei. ÖVP-Bürgermeister Siegfried Nagl gratuliert Hermann Schützenhöfer, die Volkspartei auch in Graz auf den ersten Platz geführt zu haben.
Duo dürfte SP-Führung übernehmen
15.40 Uhr. Seit 15 Uhr tagt in der Parteizentrale in Eggenberg der steirische SPÖ-Landesparteivorstand. Hier werden derzeit die Weichen zumindest für die nächsten Monate gestellt. Derzeit sieht es ganz danach aus, als würde Landesrat Anton Lang die Regierungsverhandlungen mit der ÖVP leiten, während Jörg Leichtfried die Landespartei interimistisch führt.
15.30 Uhr. Vor allem in Michael Schickhofers Heimatbezirk Weiz löst sein heutiger Rücktritt viele Reaktionen quer durch die Parteien aus. Die Kollegen der Weizer Regionalredaktion haben sie hier zusammengefasst. Und nein, keiner sagt ihm etwas Schlechtes nach.
Sie dürfen noch einmal wählen!
15.10 Uhr. Jetzt stellen wir einmal eine Frage an unsere Leserinnen und Leser - und zwar die K-wie-Koalitionsfrage. Wer soll die Steiermark in den nächsten fünf Jahren regieren? Stimmen Sie bitte ab!
Luxusprobleme der ÖVP
14.47 Uhr: Kollege Thomas Rossacher hat sich mit den "Luxusproblemen" der steirischen ÖVP näher beschäftigt. Wer kommt jetzt zusätzlich in den Landtag?
Derzeit liegen die Türki.. pardon Landesschwarzen bei 18 Mandaten. In Graz und Umgebung sind vier Sitze fix, also jene von Hermann Schützenhöfer, Barbara Eibinger-Miedl, Christopher Drexler und Barbara Riener. Die Top 3 wechseln freilich in die Landesregierung: Damit rücken Detlev Eisel-Eiselsberg, Alexandra Pichler-Jessenko und (neu) der Arzt Matthias Prokorn auf.
Im Osten gibt es fünf Fixstarter: Hubert Lang, Silvia Karelly (neu), Franz Fartek, Julia Majcan (neu) und Andreas Kinsky (neu). Im Westen sind zwei Neue: Hinter Erwin Dirnberger sind das Maria Skazel und Gerald Holler.
Bleibt die Obersteiermark mit vier Sitzen: für Hans Seitinger, Manuela Khom, Armin Forstner und Cornelia Niesenbacher (neu). Wenn Seitinger Landesrat bleibt, rückt (Bundesrat) Bruno Aschenbrenner nach. Zuletzt die Landesliste, wo sich Lukas Schnitzer und Sandra Holasek berechtigte Hoffnung machen.
14.40 Uhr: In Knittelfeld zittert Renate Pacher der Auszählung der Wahlkarten entgegen. Pacher saß bereits von 2005 bis 2010 für die KPÖ im Landtag, derzeit sitzt sie auf dem noch wackeligen dritten Mandat der Kommunisten.
Schwarzer Tag für FPÖ
14.33 Uhr: Werden wir wieder politischer. Was sagen drei profunde Kenner der heimischen Innenpolitik zur Steirer-Wahl und dem Rücktritt von Michael Schickhofer? Die APA hat den Politikwissenschafter Peter Filzmaier sowie die Meinungsforscher Wolfgang Bachmayer und Peter Hajek befragt. Ihre Schlussfolgerung, kurz gefasst: Eine Fortsetzung der ÖVP-SPÖ-Koalition sei mit heutigem Stand wahrscheinlicher denn je.
14.25 Uhr: Für jene, die gerne die Körperhaltung von Politikern studieren: Was könnte man aus diesem Bild von Grünen-Chef Werner Kogler und Bald-wieder-Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) wohl herauslesen? Der Schnappschuss gelang dem steirischen Fernsehjournalisten Tom Neffe in der Alten Universität in Graz. ORF-Moderator Martin Thür hat es via Twitter verbreitet.
13:59 Uhr: FPÖ-Chef Mario Kunasek wandte sich vor kurzem via Facebook an seine Anhänger. Er schreibt: "Gestern war ein schwarzer Tag für die FPÖ in der Steiermark. Es ist uns in den letzten Wochen nur schwer gelungen, unsere Themen zu setzen und gegen den scharfen Gegenwind anzukämpfen. Ohne unsere engagierten ehrenamtlichen Funktionäre, unsere Mitarbeiter und Mandatare, die wirklich vorbildlich gekämpft haben, wäre das Ergebnis wohl noch schlechter ausgefallen. Deshalb nochmals ein großes DANKE! Für sie tut es mir am meisten leid. Sie haben alles richtig gemacht!"
Heute werde sich noch einige ruhige Stunden mit seiner Sandra und Sohn Theo gönnen, morgen gehe es dann mit voller Kraft weiter.
Die Entscheidung am Frühstückstisch
13.47 Uhr. Mit dem Rücktritt Schickhofers verschiebt sich das Kandidatengefüge noch mehr als durch die Wahlkarten. Der Reihe nach: Die SPÖ kann derzeit 11 Sitze vergeben. In Graz und Umgebung steht sie bei zwei Mandaten, die würden an Hannes Schwarz und Ursula Lackner gehen. Doris Kampus hat derzeit kein Grundmandat, wäre aber Anwärterin auf ein Regierungsamt. Oder erhält sie das einzige freie Landeslistenmandat? Dann würde Gewerkschafter Klaus Zenz "hinausfliegen".
Im Wahlkreis Ost (mit Schickhofers Heimatbezirk Weiz) hält Rot zwei Mandate. Da sind nun Wolfgang Dolesch und Cornelia Schweiner fix gesetzt. Im Westen blieb es bei zwei Sitzen; für Bernadette Kerschler und Andreas Thürschweller.
Im großen Wahlkreis Obersteiermark, wo ein Mandat verloren wurde, sind Anton Lang, Gabi Kolar, Stefan Hofer und Michaela Grubesa Fixstarter. Wird Lang wieder Regierungsmitglied, würde Landes-GF-Stv. Wolfgang Moitzi aufrücken.
13.32 Uhr. Ulla Patz aus der Regionalredaktion Weiz hat Ulrike Schickhofer interviewt. Die Ehefrau von Michael Schickhofer spricht im Interview über die Entscheidung heute am Frühstückstisch: "Nach dem Wahltag wollten wir die Ereignisse sacken lassen, Michael wollte auch die Reaktionen anschauen. Beim Frühstück habe ich zu ihm gesagt: ,Das ist nicht so gut ausgegangen'. Dann hat er uns erzählt, dass er aufhören möchte und was er machen will. Ich war überrascht, bin aber auch froh, weil ich gewusst habe, dass die nächsten Jahre hart und mürbend werden würden."
13.28 Uhr. Weitere Reaktionen zu Schickhofer: Michael Ehmann, Chef der Grazer SPÖ: "Ich schätze ihn sehr, er hat sich immer den Haxen ausgerissen. Auch heute hat er ein hohes Maß an Verantwortung und Menschlichkeit bewiesen". FPÖ-Chef Mario Kunasek wünschte ihm "alles Gute für die Zukunft". NEOS-Landessprecher Niko Swatek zollte dem Schritt Schickhofers Respekt, vor allem bedankt er sich für Schickhofers Einsatz im Bereich der Freiwilligenorganisationen und des Katastrophenschtutzes. Für KPÖ-Chefin Claudia Klimt-Weithaler sei die Wahlniederlage und damit auch der Rücktritt nicht überraschend gewesen.
Danke, Michael. Danke für alles!
13.18 Uhr. Wie geht es weiter in der steirischen SPÖ? Das wird im Landesvorstand beraten, der um 15 Uhr in der Parteizentrale in Graz-Eggenberg zusammentritt. Für 17 Uhr hat die Landespartei die Medien zu einer Presseerklärung eingeladen. Via Facebook bedanken sich die Genossen bei ihrem bisherigen Spitzenmann: "Danke Michael. Danke für alles!
12.37 Uhr. Auf seinen Social-Media-Kanälen hat Michael Schickhofer seinen Schritt noch nicht kommuniziert. Einzig auf seiner Facebook-Seite wurde seine Rücktrittserklärung live übertragen. Die Kommentare darunter (Stand jetzt sind es 128) sind durchaus wohlwollend. Viele Poster attestieren ihm "Rückgrat" - und fordern ähnliche Konsequenzen auch von der Bundespartei ein.
12.19 Uhr. Max Lercher ist einer jener Kandidaten, die als Nachfolger von Michael Schickhofer als SPÖ-Landesparteichef gehandelt werden. Heute ab 18.30 Uhr wird er im Studio der Kleinen Zeitung die Wahl und seine Folgen analysieren. Sein Gegenüber ist dabei ÖVP-Landesrat Christopher Drexler.
Rendi-Wagner zu Schickhofers Abgang
12.03 Uhr. Wer ist Michael Schickhofer und welche Last übernahm er 2015 von seinem Vorgänger Franz Voves? Peter Kolb der APA - Austria Presse Agentur hat den bald 40-Jährigen portraitiert und die Ereignisse der letzten Jahre eingeordnet. Lesen Sie hier die ganze Geschichte.
11.40 Uhr. Der Weizer Altbürgermeister Helmut Kienreich hatte den damals 20-jährigen Michael Schickhofer in den Gemeinderat geholt. Wie er auf den Abschied seines Schützlings aus der Politik reagiert, berschreibt Kollege Jonas Pregartner aus dem Regionalbüro Weiz hier.
11.36 Uhr. Die nächste Reaktion auf den Schickhofer-Rücktritt erreicht uns aus Wien. Sie kommt von der SPÖ-Bundesparteivorsitzenden Pamela Rendi-Wagner. "Ich bedanke mich bei Michael Schickhofer für seinen Einsatz und seine engagierte Arbeit, die er für die Steiermark und die SPÖ geleistet hat. Michael Schickhofer hat die steirische SPÖ in einer schwierigen Zeit übernommen. Mit konsequenter und guter Arbeit ist es ihm gelungen, viele wichtige sozialdemokratische Meilensteine zum Wohle der Steirerinnen und Steirer umzusetzen", so Rendi-Wagner. Sie verwies weiters auf Erfolge wie Investitionen in die Regionen sowie massive Investitionen in Kindergärten, Schulen und die Berufsausbildung. Und abschließend: „Für seinen neuen Lebensabschnitt wünsche ich ihm und seiner Familie alles Gute."
Und wer folgt Schickhofer?
11.30 Uhr. Kaum aus der Türe, sind die Spekulationen über die Schickhofer-Nachfolge eröffnet. Redakteur Thomas Rossacher schließt sich den Gedankenspielen an. Also: Interimsnachfolger Nationalratsabgeordneter Jörg Leichtfried ist Favorit. Der Obersteirer fühlte sich nach eigenen Angaben (September) in Wien sehr wohl. Und seine Umweltexpertise hätte er sicher gegen Türkisgrün im Parlament gezeigt. Aber: Er kennt die Bundespartei, man kennt ihn, er war Landesrat, ist Obersteirer, … spricht alles für ihn.
Würde Leichtfried nicht wollen? Max Lercher kennt man zwar auch, aber der "Anti-Bobo" und Parteireformprediger würde wohl nur auf der Oppositionsbank im Landhaus brillieren. Als Junior neben Schützenhöfer ist der kaum vorstellbar. Anton Lang wäre da eher eine Variante: Der Multi-Ressort-Landesrat ist pragmatisch, versteht sich sehr gut mit der ÖVP und kennt als einstiger Langzeit-Stadtrat (Leoben) die Anliegen der Städte/Gemeinden. Den Vize-LH-Job könnte sicher auch Landesrätin Doris Kampus leisten, sie war Spitzenbeamtin, kennt den "Hausbrauch" exakt. Intern ist der Rückhalt aber nicht enorm. Und der Gegenwind der wäre FPÖ groß.
11.22 Uhr. Die Ereignisse des Montagvormittags finden Sie hier noch einmal in einem Video der APA zusammengefasst.
11.11 Uhr. Auch Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) wurde heute vom Rücktritt seines Stellvertreters völlig überrascht. Er wurde erst nach der Presse offiziell von ihm informiert. Schützenhöfers erste Stellungnahme lautet:
"Ich respektiere die Entscheidung von Michael Schickhofer und danke ihm für seine Arbeit und die Zusammenarbeit. Wir haben gemeinsam einige Reformen für die Steiermark umgesetzt. Er hat sich in vielen Bereichen engagiert und auch wenn wir in einer Frage, nämlich jener des Wahltermins, nicht einig waren, haben wir gemeinsam viel weitergebracht. Ich wünsche ihm ganz persönlich viel Erfolg für die Zukunft sowie viele glückliche Stunden mit seiner Familie, seiner Frau und seinen Kindern, der Minna, dem Vincent und dem Gregor."
Fleckerlteppich Graz
11.02 Uhr. Einmal kurz den Scheinwerfer wieder weggerichtet von der SPÖ, hin zum Graz-Ergebnis. Die Karte der Sprengelergebnisse bietet dort ein buntes Bild. Das Zentrum ist grün, die Peripherie türkis. Einzelne Sprengel konnten auch SPÖ, FPÖ und KPÖ für sich gewinnen. Mehr dazu hier.
10.48 Uhr: Die Entwicklungen in der Steiermark haben auch gewaltige Auswirkungen auf die Bundespolitik. Innenpolitik-Chef Michael Jungwirth analysiert: "SPÖ und FPÖ fehlt im Bund die Kraft für einen Befreiungsschlag." Beide Parteien schlittern immer weiter in die Krise, während Kurz (ÖVP) und Kogler (Grüne) in den nächsten Tagen die Schlagzahl in den Koalitionsverhandlungen erhöhen wollen." Lesen Sie hier den gesamten Kommentar.
10.38 Uhr: Die Erklärung Michael Schickhofers zu seinem Rücktritt hat Claudia Gigler und Klaus Höflerhier zusammengefasst.
Kommentar: "Ein klarer, glatter Schnitt"
10.26 Uhr: Kleine-Redakteur Ernst Sittinger schreibt in einem ersten Kommentar zu Michael Schickhofers überraschendem Rücktritt: "Dass er am Wahltag noch das Gegenteil, nämlich einen Verbleib an der SPÖ-Spitze, verkündet hatte, begründete Schickhofer damit, er habe zuerst mit seiner Familie sprechen wollen. Das klingt glaubwürdig. Etwas weniger klar ist noch, ob seine Deutung stimmt, er alleine und niemand sonst in der Partei habe den Rücktrittsentschluss gefasst."
Der Rücktritt
10.20 Uhr: Er übernehme die Verantwortung für das Ergebnis der SPÖ, sagte Schickhofer. Er habe die Arbeit für die Steiermark geliebt. Er nehme zur Kenntns , dass er mehr klassicher Unternehmer als klassischer Politiker sei.Mit seinem 40. Geburtstag, den er am 20. Dezember feiert, beginne ein neuer Lebensabschnitt, so Schickhofer.
10.18 Uhr: Die Erklärung ist nun zu Ende. "Es gab in der Partei breite Unterstützung", sagte Schickhofer. Der Rücktritt sei seine selbstständige Entscheidung gewesen, die gestern am Abend gereift sei.
10.15 Uhr: Die Parteiführung der Landes-SPÖ wird interimistisch sein Stellvertreter, Nationalratsabgeordneter Jörg Leichtfried, übernehmen. Schickhofer wird aktives Parteimitglied werden.
10.10 Uhr: Noch am Wahlabend habe er sich aufs Weitermachen eingeschworen, sagt Schickhofer in der Burg. Nach einem Minus von 6,4 Prozentpunkten erklärte er nach Rücksprache mit der Familie aber seinen Rücktritt. Er bedankte sich noch einmal bei den Wahlkampfhelfern. Es sei ein Ergebnis, das ein massives Minus bedeute. Er übernehme die Verantwortung für dieses Ergebnis. Er habe die Arbeit für die Steiermark geliebt. Er nehme zur Kenntnis, dass er mehr klassischer Unternehmer als klassischer Politiker sei.
10.05 Uhr: +++ EILT +++ Es ist fix. Michael Schickhofer tritt von allen Parteifunktionen zurück +++
9.40 Uhr:Liane Moitzi von der FPÖ hat soeben der Kleinen Zeitung gegenüber bestätigt, dass sie dem künftigen Landtag nicht mehr angehören wird.
Schickhofer vor Rücktritt?
9.21 Uhr: +++ EILT +++ Jetzt kommt Bewegung in die Sache. SPÖ-Chef Michael Schickhofer hat überraschend die Medien um 10 Uhr zu einer Erklärung in seinem Büro in der Grazer Burg eingeladen. Über den Inhalt dieser Erklärung herrscht noch Rätselraten. Verkündet Schickhofer seinen Rücktritt? Gestern hatte der Vize-Landeshauptmann noch versichert, dass er weitermachen wolle. Der Landesparteivorstand der SPÖ soll heute um 15 Uhr tagen.
9.10 Uhr: Die Stadt Rottenmann, das als Spitalsstandort eine gewisse Rolle im Landtagswahlkampf gespielt hat, bescherte der KPÖ und der FPÖ die landesweit höchsten Stimmengewinne und der ÖVP einer der höchsten Verluste. Die SPÖ legte in Eibiswald mit 16,1 Prozentpunkten so viel zu wie nirgendwo, die Grünen hatten den höchsten Stimmenzuwachs in Stattegg bei Graz (plus 11,6 Prozentpunkte). Hier finden Sie zusammengefasst die größten Ausreißer und Abstürze der Landtagswahl.
8.55 Uhr: Das erste Gespräch wird ÖVP-Chef Hermann Schützenhöfer mit der SPÖ von Michael Schickhofer führen, das dürfte spätestens am Mittwoch passieren. Sein Ziel ist, noch vor Weihnachten die neue Landesregierung zu formen. Der Landtag konstituiert sich übrigens wohl am 20. Dezember. Letztmöglicher Termin wäre am 22. Dezember, ein Sonntag. Die SPÖ hat weiter hohes Interesse, den Vize-Landeshauptmann zu stellen. Wie der weitere Fahrplan zur Regierungsbildung in der Steiermark aussieht, erfahren Sie hier.
Sora sieht Grüne in Graz auf Platz 1
8.41 Uhr: "Als Landtagspartei baden wir die Fehler der Bundespartei aus." - Stefan Hermann, geschäftsführender Klubobmann der steirischen FPÖ, benennt den aus seiner Sicht Schuldigen der Wahlniederlage. "Es ging nur mehr um Casinos oder Goldschätze", sagte er Redakteur Thomas Rossacher im Interview. Landesparteichef Mario Kunasek sei jedenfalls nicht angezählt, versichert die blaue Nummer zwei.
8.30 Uhr: Den "Schichtwechsel", den SPÖ-Chef Michael Schickhofer herbeiführen wollte, gab es nicht. Stattdessen verlor seine Partei mehr als 6 Prozentpunkte. Schickhofer sieht dennoch positive Aspekte im Wahlergebnis und sagt im Interview: "Ich werde weitermachen."
8.15 Uhr: Glaubt man der Wahlkartenprognose des Sora-Instituts, dann wird Graz heute Abend in Grün erstrahlen. Die Grünen sollen demnach inklusive Wahlkarten in der Landeshauptstadt 25,8 Prozent erreichen - und damit die ÖVP (25 Prozent) auf Platz zwei verweisen.
7.50 Uhr: Die Landeswahlbehörde hat am Sonntag ja den vorläufigen Mandatsstand ohne Wahlkarten bekannt gegeben. Dieser wird sich heute nach deren Auszählung sicher noch ändern. Die Grünen können sich sowohl laut ARGE Wahlen als auch laut SORA/ORF auf ein sechstes Mandat freuen - während der FPÖ-Klub auf nur mehr acht Landtagsabgeordnete schrumpfen wird. Aber auch das dritte KPÖ-Mandat (eines auf Landesebene) ist sehr schwach abgesichert, während der SPÖ nicht allzu viel auf das zwölfte Mandat fehlt, ergaben die Berechnungen der APA-Hochrechner ARGE Wahlen.
Späte Genugtuung, Tanzende Grüne
7.40 Uhr: "Er ist das Gegenteil eines Paradiesvogels, der klassische politische ,Längseinsteiger', der im mühsamen Weg durch Institutionen, Ämter und Funktionen Stufe um Stufe der Karriereleiter erklimmt." So beschreibt Redakteur Ernst Sittinger Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, dem durch den Wahlsieg eine späte Genugtuung widerfährt. Das feinsinnige Portrait finden Sie hier.
7.20 Uhr: Die Wahlparty der Grünen in der "Scherbe" erreichte am Sonntag ihren Höhepunkt, als kurz vor 21 Uhr Spitzenkandidatin Sandra Krautwaschl mit Bundessprecher Werner Kogler in die jubelnde Menge einzog. Tanzend und Leute umarmend bewegten sich die beiden in Richtung Bühne, wie dieses Video zeigt. Neben Kogler feierte von den Bundesgrünen auch Vize-Klubobfrau Sigi Maurer mit den steirischen Kollegen.
Weitere Bilder von den Wahlpartys der letzten Nacht finden Sie hier.
Alte Ordnung, neue Farbe
6.48 Uhr:Ihren sechsten Landtag haben NEOS bei der Landtagswahl in der Steiermark erobert. Nachdem sie 2015 gescheitert sind, schafften sie es heuer - mit Niko Swatek an der Spitze -, das Grundmandat im Wahlkreis 1 Graz und Umgebung zu erobern, das für den Einzug ins Landesparlament nötig ist. Im ersten Anlauf gescheitert waren NEOS auch in Kärnten (2018) sowie im Burgenland und in Oberösterreich (jeweils 2015).
6.00 Uhr. 2005 verlor die ÖVP in der Steiermark die Mehrheit, was die Partei wie einen Bruch der Ordnung und der Naturgesetzlichkeit empfand "Er, der damals als 24-Stunden-Pfleger auserkoren wurde, die Scherben aufzulesen und die Partei vor dem inneren Zerfall zu bewahren, stellt jetzt als beglaubigte Führungskraft die alte Ordnung wieder her", schreibt Chefredakteur Hubert Patterer in seinem Leitartikel über den siegreichen Landeshauptmann.