In der steirischen Volkspartei herrscht heute Unruhe. Seit 13 Uhr tagte der erweiterte Parteivorstand der ÖVP. Noch-Landeshauptmann Christopher Drexler – der am Sonntag einen herben Wahlverlust einstecken musste – hat die Vertrauensfrage gestellt. Und für die Diskussion danach den Raum verlassen, wie Kollege Ernst Sittinger berichtete.

Auftrag für Verhandlungen

Am Nachmittag wurde auf ein angekündigtes Statement von Drexler gewartet, das überraschend früh kam. „Ich bin der Spitzenkandidat, also habe auch ich diese Wahl verloren“, sagt Drexler um 14.45 Uhr im Grazer Landhaushof.

„Wir akzeptieren dieses Wahlergebnis nicht nur, sondern haben auch tiefsten Respekt für die Demokratie und damit für die Entscheidung der Wählerinnen und Wähler“, sagt Drexler – und weiter: „Der Landesparteivorstand hat mir auf meine Vertrauensfrage hin einstimmig das Vertrauen ausgesprochen und mich beauftragt, im Namen der steirischen Volkspartei Verhandlungen zu führen“.

Vize-LH und Bauernopfer?

Dass er das Bauernopfer der Republik sei (wie er gestern betonte), sei eine „zugespitzte Aussage“ gewesen. Auf die Nachfrage eines Journalisten, ob er den Vize-Landeshauptmann unter Mario Kunasek (dem FPÖ-Wahlsieger) geben würde, will er sich nicht äußern.

„Nach dem einstimmigen Vertrauensvotum bin ich motiviert, in ergebnisoffene Regierungsverhandlungen zu gehen. Der Ball dafür liegt ganz klar beim Erstplatzierten nach der Landtagswahl – bei Mario Kunasek und der steirischen FPÖ“, erklärt Drexler.

Nach wenigen Minuten verlässt Drexler den Innenhof des Landhauses wieder, seine Regierungsriege folgt ihm.