Besonders spannend wird die Nationalratswahl in der Steiermark: Dort war 2013 die FPÖ Erste knapp vor der SPÖ, die Regierungsparteien erlitten ihre größten Verluste - und heuer sind dort mehr als 100.000 Stronach- und BZÖ-Stimmen am Markt. Die anderen acht Länder teilten sich 2013 SPÖ (Burgenland, Kärnten, OÖ, Wien) und ÖVP (NÖ, Salzburg, Tirol, Vorarlberg) auf.
Österreichweit mehr als 430.000 Wähler bzw. zehn Prozent entschieden sich 2013 für die Liste Frank Stronachs oder das BZÖ - und beide Parteien treten heuer nicht mehr an. Sie kamen in den Ländern unterschiedlich gut an: Besonders viele Stimmen für sie gab es in der Steiermark, aber auch in Niederösterreich (zusammen 75.000) und Oberösterreich (70.000) ist für viele ihre damalige Partei weggefallen.
Die FPÖ setzt große Hoffnungen auf die Steiermark - das einzige Land, wo sie 2013 stimmenstärkste Partei war und ihr bestes Ergebnis von 24,1 Prozent holte. Steirischer Spitzenkandidat war Mario Kunasek.
Bei der Landtagswahl 2015 wurde FP zwar nicht erster, da behauptete die SPÖ Platz 1, aber nur knapp vor der ÖVP und der FPÖ. Ähnliches ist - bei offener Reihenfolge - auch für die NR-Wahl zu erwarten. Sowohl ÖVP als auch FPÖ hoffen auf kräftige Zuwächse.
Die ÖVP erlitt in der Steiermark 2013 das größte Minus (über fünf Punkte) und rechnet heuer mit vielen Rückkehrern. Sowohl ihr als auch der FPÖ zu Gute kommen dürfte hier besonders, dass Team Stronach und BZÖ nicht mehr antreten - die 2013 mehr als 100.000 Steirer gewählt hatten.
Auch für die NEOS ist die Steiermark ein Hoffnungsgebiet, ist dort doch Irmgard Griss ihre Spitzenkandidatin. Mit fast einer Millionen stellt die Steiermark die viert-meisten Wahlberechtigten.