Zum städteübergreifenden Austausch in Sachen Leerstandserhebung trafen sich am Dienstag Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi und die Grazer Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (beide Grüne). Innsbruck gilt in dem Bereich als Vorreiter. Vor Jahren wurde damit begonnen das Gebäude- und Wohnungsregister zu aktualisieren.
„Wir wissen nun, dass in Innsbruck 7,8 Prozent aller Wohnungen - somit mehr als 3.000 Wohnungen - leer stehen, obwohl sie vermietet werden könnten", so Bürgermeister Georg Willi zur Situation in Innsbruck. Neben der Leerstandsabgabe brauche es aber weitere wohn- und bodenpolitische Hebel, um gegen solch einen Missstand vorgehen zu können.
Seriöse Daten fehlen in Graz noch
In Graz fehlen noch seriöse Datengrundlagen, um den Leerstand zu erheben und in weiterer Folge eine Leerstandsabgabe überhaupt andenken zu können. KPÖ, Grüne und SPÖ haben deshalb beschlossen, das Gebäude- und Wohnungsregister unter Einsatz von zusätzlichem Personal zu aktualisieren. Langfristig will man erreichen, dass weniger Anlegerwohnungen gebaut werden, weniger Wohnungen leer stehen und die Mieten sinken.
Das sei der Grazer Koalition ist es ein großes Anliegen, betont Vizebürgermeisterin Judith Schwentner: „Wir greifen dabei gern auf die Erfahrungen anderer Städte zurück. Daher ist mir der Austausch mit Bürgermeister Willi besonders wichtig, um zu sehen, wie wir effektiv und zielgerichtet vorankommen.“ Und SPÖ-Klubobmann Michael Ehmann ergänzt, dass der Wohnungs-Leerstand ist "einer der entscheidenden Preistreiber bei den Mieten" sei – Stichwort Anlegerwohnungen, Immobilienfonds etc. – und der Allgemeinheit unnötige Infrastrukturausgaben kosten würde. "Wir benötigen in Graz mehr leistbare Wohnungen und keine weiteren Anlegerwohnungen, die leer stehen", sagt auch KPÖ-Stadtrat Manfred Eber.