Einen „traurigen Tiefpunkt der öffentlichen Diskussion“ stellt Stadtrat Günter Riegler (ÖVP) fest. Dass Neos-Chef Philipp Pointner die GUF, die Drehscheibe der Grazer Finanzverwaltung, „als ein System Benko“ bezeichnet, will Riegler so nicht stehen lassen.
Ausgangspunkt der Debatte war ein harscher Rechnungshofbericht, der die GUF äußerst kritisch sieht und vor allem deren Intransparenz anprangert. Daher der Benko-Vergleich Pointners: Dessen Signa-Firmengeflecht wird ja auch wegen der herrschenden Intransparenz kritisiert. Für Riegler geht damit jede „sachliche und fachliche Ernsthaftigkeit“ in der politischen Auseinandersetzung verloren.
Unterdessen kritisiert auch GUF-Erfinder Karl Kamper, langjähriger Finanzdirektor in Graz, die Kritiker. Einfach mehr Schulden machen mit „bloßem Vereis auf Transparenz? Meine Botschaft lautet: Nein.“ Auf Effizienzvorteile zu verzichten, nur damit alles einfach ist, würde außerhalb des Finanzbereiches niemanden in den Sinn kommen. Natürlich sei es das beste, Effizienz und Transparenz unter einen Hut zu bekommen – „dies ist mit dem Haus Graz-Konzept und den konsolidierten Ziffern der Stadt samt ihrer Beteiligungen wohl bahnbrechend gelungen“, so Kamper, der dieses Konzept ebenso wie die GUF eingeführt hat.