Am Montag, eine Woche nach den ersten Baum-Rodungen, hat die Polizei neuerlich drei Aktivisten festgenommen. Zwei Männer und eine Frau hatten sich auf Bagger gesetzt und Maschinen blockiert. Da keine Versammlung angekündigt war, wurden sie festgenommen, sagte Behördenleiter HerbertFuik zur APA.
Die Murkraftwerks-Gegner hatten sich Montagvormittag widerrechtlich im Baustellenbereich aufgehalten und sollen sich geweigert haben, die abgesperrten Bereiche zu verlassen. Da sie ihre Identität zunächst nicht bekannt geben wollten, waren sie festgenommen worden. Als sie ihre Namen doch nannten, setzte es Anzeigen, dafür durften sie auf freien Fuß.
Laut Fuik müssen die Aktivisten mit Schadensersatzforderungen rechnen, denn ein Baustopp kann bis zu 2.000 Euro pro Stunde kosten. Am Vormittag seien zwei bis drei Stunden lang die Arbeiten wegen der Proteste stillgestanden.
Bereits vergangene Woche hatte es Festnahmen wegen diverser Protestmaßnahmen gegeben. Aktivisten hatten ein Camp am Ufer errichtet, sich auf Seilen über der Mur angebunden oder auch auf Bäumen angekettet. Das Camp hatte vergangenen Freitag geräumt werden müssen, wobei die Naturschützer von Gewalt gegen sie gesprochen hatten.
Energie Steiermark-Konzernsprecher Urs Harnik-Lauris bekräftigt, dass die Schmerzgrenze erreicht sei: "Wir sind durchaus bereit, über einiges hinweg zu sehen, was am Anfang passiert ist, aber jetzt müssen wir rechtlich gegen die Störaktionen vorgehen."
Auf die Vorwürfe, bei der Baustelle werde von den Baggern Öl in die Mur gekippt, konterte Harnik-Lauris: "Das ist kein Öl, sondern biologisch abbaubares Schmiermittel, das immer bei Arbeiten am Wasser eingesetzt wird." Dieses Schmiermittel sei notwendig, um die Gelenke der Baufahrzeuge instand zu halten.