Die Vergangenheit ist ihr Geschäft, doch ausnahmsweise führt sie die Erinnerung jetzt nicht allzu weit zurück. Sie denkt an eine richtig gute Entscheidung: "Ich wollte etwas studieren, was nicht alltäglich ist." Als die heute 42-jährige Grazerin Karen Radner Ende der 80er-Jahre nach Wien auszog, um Altsemitische Philologie und Orientalische Archäologie zu studieren, war sie bald die einzige Studentin ihres Jahrgangs. Heute lacht die Professorin für Antike Geschichte des Mittleren Ostens am University College London (UCL) darüber, sich diese Nische ausgesucht zu haben. Und der Erfolg gibt ihr recht.