Das Szenario ist dramatisch – aber alles andere als unrealistisch. Was tun, wenn es plötzlich einen Stromausfall gibt? Und zwar nicht nur für Minuten oder einige Stunden, sondern über Tage?

Beim Wasserverband Umland Graz, der rund 50.000 Personen in den Gemeinden Dobl-Zwaring, Feldkirchen, Kalsdorf, Premstätten, Seiersberg, Werndorf und Wundschuh versorgt, findet seit Mittwoch eine groß angelegte Blackout-Übung statt. Die Annahme: Die Zentrale in Hausmannstätten und der Hauptbrunnen sind nach einer Cyber-Attacke für 48 Stunden ohne Strom. Und dies in diesen Wochen, wo es nicht zuletzt aufgrund zahlreicher Schwimmbadbefüllungen einen überdimensionalen Wasserverbrauch gibt.

Die Zwischenbilanz von Geschäftsführer Dietmar Luttenberger und Obmann Anton Weber gestern Mittag ist positiv. „Es hat bisher alles bestens funktioniert“, so Zweiterer. Ein kleines Problem gab es mit einem nicht funktionierenden elektrischen Bauteil, ein Techniker behob den Schaden. Eingebunden ist auch eine Tankstelle, die die Notstromaggregate mit Diesel versorgt. Knapp eine halbe Million Euro wurde laut Luttenberger zuletzt in diesen so wichtigen Bereich investiert.

Begleitet wird diese Übung vom Wiener Unternehmen "Infraprotect", das sich auf Sicherheitsmanagement spezialisiert hat. "Es wird immer wichtiger, sich auf möglichst viele Eventualitäten mit regelmäßigen Übungen vorzubereiten", so Geschäftsführer Matthias Haiden.

"Nicht nur auf die Technik verlassen"

Ein Bild von der Übung machte sich auch der zuständige Landesrat Hans Seitinger. „Wir dürfen uns nicht nur auf die Technik verlassen, müssen sie auch erproben.“ Bis zum Jahr 2025 sollen alle steirischen Wasserver- und -entsorger "krisensicher" sein.

Übrigens: Die Kundinnen und Kunden des Wasserverbandes Umland Graz sollten laut den Verantwortlichen von dieser Blackout-Übung nicht beeinträchtigt werden.