Es dürfte eine steiermarkweit einzigartige Aktion sein: Die Gemeinde Seiersberg-Pirka zahlt jedem ihrer 200 Bediensteten einen Bonus, der und die bis zum 31. Jänner eine Coronaimpfung haben, egal wann die Stiche erfolgten. 300 Euro, steuerfrei, so Bürgermeister Werner Baumann (SPÖ).

Der Bonus wurde vom Gemeinderat abgesegnet. Baumann reagiert damit auf die anhaltend beunruhigenden Nachrichten zu Omikron & Co. Die Gemeinde südlich von Graz schaltet quasi in den „Notfallmodus“ um.

Neben dem Impfbonus, der auch von der Personalvertretung als „finanzielle Motivationsspritze“ begrüßt wird, werden die Mitarbeiter sämtlicher systemrelevanter Bereiche in Gruppen getrennt. Systemkritische Infrastruktur, wie die Wasserversorgung, die Müllabfuhr oder die Kinderbetreuung sollen auf diese Weise sichergestellt werden. Ortschef Baumann: „Wir müssen unsere Verantwortung wahrnehmen.“ Als oberster Krisenmanager der Kommune hat er die Teams der Gemeinde in Kleingruppen aufgeteilt und dezentral organisiert, „so kann auch bei einem Teilausfall der Mitarbeiter durch Quarantäne oder Krankheit das Service aufrecht gehalten werden“.

Dezentrale Organisation wegen Omikron-Gefahr

Den Schritt der dezentralen Organisation setzt auch die Stadt Graz: Ab Jänner werden Mitarbeiter der kritischen Infrastruktur in Gruppen zusammengefasst, um jedenfalls eine Mindestversorgung gewährleisten zu können, sagt Gesundheitsstadtrat Robert Krotzer (KPÖ) nach der Sitzung des Krisenstabes. Zentrales Vorhaben in den nächsten Tagen: „Die Info, dass man auch den dritten Stich ohne Voranmeldung an den Impfstraßen bekommt, spielen wir auf allen Kanälen aus, weitere Aktionen mit Impfbussen bereiten wir vor.“

Beim Impfbonus für Mitarbeiter ist Krotzer skeptisch. „Bei unseren gut 4700 Beschäftigten sind rund 85 Prozent zumindest zweimal geimpft.“ Das sei überdurchschnittlich – und die fehlenden 15 Prozent seien wohl nicht mit Geldanreizen zu überzeugen, glaubt Krotzer.

Sehr wohl ums Geld geht es bei den 100 Mitarbeitern der Coronavirus-Taskforce: Für sie wurde eine Zulage von 200 Euro beschlossen. „Das ist ein gutes, eingespieltes Team, das wir zusammenhalten wollen“, so Krotzer.