Werndorfs Bürgermeister Willibald Rohrer kann so viel Zerstörungswut nicht verstehen. "Das ist ja mutwillige Zerstörung von Volksvermögen zum Quadrat." Von Wildon bis Graz, sogar bis ins nördliche Andritz, wurden die Wartehäuschen der Bushaltestellen zerstört, Scheiben und Schaukästen zertrümmert. Im beschädigten Glas bei den Tatörtlichkeiten im Bezirk Gösting und Lend sind laut Polizei Einschusslöcher ersichtlich. Der Einsatz einer CO2-Pistole wird vermutet.

Auch die Polizeidienststelle Kalsdorf bestätigt die Vorfälle, will derzeit aber noch nicht mehr dazu sagen. "Die Kollegen führen die Erhebungen noch durch", bestätigt ein Beamter vor Ort. Madeleine Heinrich von der Pressestelle des Landespolizeikommandos weiß indes, dass auch das Grazer Stadtpolizeikommando Erhebungen durchführt. "In derselben Nacht sind auch Wartehäuschen in der Wiener Straße bis hinauf nach Gösting zerstört worden." Die Höhe des Sachschadens ist noch nicht bekannt. Derzeit sind 19 Tatorte bekannt.

Spur der Verwüstung
Spur der Verwüstung © Gemeinde Werndorf

Gerald Zaczek-Pichler, Sprecher der Holding Graz weiß, "dass 30 bis 40 Wartehäuschen auf einer Strecke von etwa 30 Kilometer zerstört wurden. Der Schaden ist noch nicht berechenbar, da auch Beleuchtungen und City Lights zerstört sein könnten".

"Ankünder"-Chef Dieter Weber ist indes fassungslos und spricht von einem "Verwüstungsfeldzug". "Wir betreuen die 400 Wartehäuschen in Graz und Umgebung - zehn Prozent davon sind jetzt zerstört. Der Schaden ist ein sechsstelliger Betrag." Dem nicht genug, werde es außerdem Monate dauern, bis die Schäden behoben sein werden. "Wir bekommen derzeit ganz schwer Ersatzteile, viele Firmen sind in Kurzarbeit, für uns ist das eine Katastrophe."

Bürgermeister Rohrer hofft jetzt auf Unterstützung durch die Bevölkerung: "Wir bitten um Hinweise von Zeugen, denn in der Nacht auf heute muss das ja jemandem aufgefallen sein. Diese Leute dürfen mit diesem Vandalenakt nicht davonkommen." Hinweise werden an die Polizeidienststelle Kalsdorf erbeten.

FPÖ setzt Prämie aus, Polizei sucht nach Zeugen

Die FPÖ hat den Fall zum Anlass genommen, eine Online-Initiative zu starten - und setzt eine Prämie auf Hinweise aus. Erste Hinweise gibt es angeblich bereits aus Feldkirchen bei Graz.

Die Polizei veröffentlichte am Donnerstagnachmittag einen Zeugenaufruf, die Polizeiinspektion Graz-Wienerstraße (Tel. 059-133 65 94 100) bittet nun um Hinweise.