So ein Kapitel schlägt niemand gerne auf. Eine der letzten Grazer Traditionsbuchhandlungen – die Leykam-Filiale in der Stempfergasse – die seit dem Jahr 1806 besteht, schließt mit März 2015 ihre Pforten.
Das Angebot kann sich sehen lassen: Vom Jugendbuch bis zur großzügigen Präsentation heimischer Autoren – und das alles mit kompetenter, persönlicher Beratung. Im gedämpften Licht der Stempfergasse fühlten sich Bücherwürmer immer schon wohl. Doch nun setzt sich die seit Jahren anhaltende Marktbereinigung fort. Ein gutes Dutzend Buchhandlungen - darunter etwa Kienreich, Pock, Freytag & Bernd und Regner – hat in den letzten zehn Jahren Schlusspunkte gesetzt. Dass es nun auch die Leykam-Filiale trifft, schmerzt auch den Konzern. „Es war für uns eine traurige Entscheidung“, gibt Morawa-Geschäftsführer Stefan Mödritscher zu. „Das Umfeld gestaltete sich immer schwieriger, es ging nicht mehr.“
Für die Leykam-Filiale – seit 2012 bekanntlich Teil der Morawa-Gruppe – wird aber immer noch Ersatz gesucht. „Wir sind durchaus bereit zu expandieren, haben ja erst im August in Salzburg und vorgestern in Wien eine Filiale eröffnet. Aber in Graz ist ein guter, leistbarer Standort in dieser Größe derzeit nicht zu finden“, so Mödritscher.
Fix ist: die Musikalienabteilung, die einst von der Buchhandlung Max Pock am Hauptplatz übernommen wurde, wandert zur hausinternen Konkurrenz Moser ans Eiserne Tor. „Dort wird ein wenig umgebaut, auch ein Teil des Personals wandert von der Stempfergasse dorthin.“ Das gesamte Personal könne laut Mödritscher jedoch nicht vermittelt werden.