Selbstverständlich hat der Job seine positiven Seiten, wär ja noch schöner: Sie handeln von der Möglichkeit, einen Ort zu gestalten, von Weichenstellungen für nachfolgende Generationen und der Dankbarkeit einzelner Bewohner, denen man bei kleineren Problemen oder größeren Unwetterfolgen helfen konnte. Und je nach Einstellung verhilft der Posten eines Bürgermeisters auch zu einem gewissen Machtgefühl.
Immer öfter aber ist an der Spitze einer Gemeinde so etwas wie Ohnmacht zu spüren. Jedenfalls legt die jüngste Umfrage unter 450 Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern sowie deren Stellvertretern den Finger in viele Wunden: Demnach gehören Finanzprobleme und fehlende Einnahmen zu den größten Herausforderungen, gefolgt von der überbordenden Bürokratie sowie dem Mangel an Bauland. Und: Die Belastungen im Amt seien deutlich gestiegen, weil laut Ortschefs sowohl die rechtliche Verantwortung als auch der Anspruch der Bürger an Lokalpolitiker wachse. Nicht zuletzt habe auch „die Belastung durch persönliche Anfeindungen bzw. verbale Angriffe im Vergleich zu 2022 zugenommen“, resümiert der Gemeindebund.