nd er verfehlte das Ziel, der KPÖ Platz 2 abzunehmen. Dennoch ist er überzeugt: "Wir haben alles richtig gemacht, wir sind unserer Linie treu geblieben."

Anders als 2012 hatte Eustacchio den Wahlkampf 2017 nicht als "Herausforderer" von Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) angelegt - sondern vor allem auf das Flüchtlingsthema gesetzt mit Forderungen wie den sozialen Wohnbau bevorzugt "Österreichern" zur Verfügung zu stellen oder der Folder-Ansage "Radikaler Islamismus wird nicht geduldet". Dies war freilich im Vergleich zu anderen bekannten FPÖ-Aussagen vergleichsweise moderat und brachte Eustacchio auch nicht den erhofften Erfolg.

Dem Grazer Freiheitlichen wird auch attestiert, im persönlichen Umgang verbindlich zu sein und so gut wie nie verbal um sich zu schlagen. FPÖ-Positionen vertritt er dennoch mit Verve.

Eustacchio (geb. am 9. Oktober 1964) entstammt einer zur Zeit der Habsburger-Monarchie in die Steiermark zugewanderten italienischen Familie. Er hat als Burschenschaftler ("Stiria") und RFS-Kandidat der 1980er-Jahre zwar eine einschlägige politische Vergangenheit, war aber nach außen erst bei der Kommunalwahl 2008 in Erscheinung getreten. Als Listen-Vierter verzichtete er damals auf sein Mandat, weil ihm dies - wie er sagte - nach den Turbulenzen um die Islam-Aussagen der damaligen Spitzenkandidatin Susanne Winter von seinem Arbeitgeber nahegelegt worden sei.

Spitzenpolitiker in der steirischen Landeshauptstadt wurde er dennoch: Eustacchio übernahm aber von seiner später gerichtlich wegen Verhetzung verurteilten Vorgängerin Winter ein vom Umfang her bescheidenes Ressort, das im Wesentlichen die städtische Geriatrie umfasste. In der Legislaturperiode von 2012 bis 2017 umfasste die Zuständigkeit dann doch wieder Agenden wie Verkehr, Bürger- bzw. Gesundheitsamt oder auch die Ordnungswache.

Als Freizeitbeschäftigung gibt Eustacchio auf der Partei-Homepage Kochen, Kulturreisen, Laufen, Radfahren, Schwimmen und Kurz-Triathlon an. Er ist verheiratet und hat einen Sohn und eine Tochter. Er studierte Betriebswirtschaft und Jus an der Karl-Franzens-Uni Graz, sponsierte dann aber nach einem vierjährigen Studium im Jahr 2000 an der FH. Danach war er jahrelang in leitender Position in einer Grazer Privatbank tätig.

Der Name Eustacchio ist übrigens in der jüngeren Grazer Stadtgeschichte und auch Topografie fest verankert. Die Vorfahren des FPÖ-Stadtrates hatten Ziegelwerke betrieben. Im Volksmund heißt die Gegend mit den Ziegelteichen im Grazer Osten heute immer noch Eustacchio-Gründe, ist zum Teil verbaut bzw. ein geschützter Landschaftsteil und Naherholungsgebiet.