KPÖ-Chefin und Vizebürgermeisterin Elke Kahr wählte am Sonntag früh am Vormittag im Bezirk Gries in einer Schule, ebenso wie FPÖ-Stadtrat Mario Eustacchio im Bezirk Waltendorf. SPÖ-Chef und Stadtrat Michael Ehmann schritt im nordöstlichen Stadtbezirk Gösting zur Urne.
Kahr traf in Begleitung ihres Lebensgefährten, des steirischen KPÖ-Urgesteins Franz Stephan Parteder am BG/BRG Oeverseegasse ein. Auf die Wahlbeteiligung angesprochen, meinte sie, sie gehe immer zur gleichen Zeit wählen, es dürfte wie immer um diese Zeit sein. Die Vizebürgermeisterin gab sich zuversichtlich, aber heute könne man ohnehin nichts mehr tun: "Jetzt ist eh alles gelaufen", sagte sie und erinnerte daran, dass es immer noch eine Gemeinderatswahl und nicht eine Bürgermeister- oder Stadträte-Direktwahl sei. "Und wir stehen immer zu unserer Verantwortung", sagte sie auf eine der zuletzt schon gehäuft auftretenden Journalistenfragen.
Den Tag bis zum Gang ins Rathaus gegen 15.00 Uhr verbringe sie entweder mit ihrer Mutter oder mit ihrem Sohn, der das Enkerl mitbringe: "Für alle hatte ich zuletzt wenig Zeit und sie lange nicht gesehen."
Eustacchio: "Wir können nur gewinnen"
Der Spitzenkandidat der Grazer FPÖ, Mario Eustacchio, hat gegen 11.00 Uhr in einer Volksschule im Grazer Bezirk Waltendorf gewählt. Für den Wahlausgang zeigte sich Eustacchio zuversichtlich: "Wir haben gute Karten, wir können nur gewinnen", sagte der FPÖ-Stadtchef nach der Stimmabgabe gegenüber der APA. Über das Ergebnis wollte er nicht spekulieren: "Das kann man jetzt noch nicht sagen. Es gibt viele Faktoren, die sich nicht messen lassen, die KPÖ ist zum Beispiel nicht einschätzbar", so Eustacchio.
"Holen wir unser Graz zurück. Sicherheit - Heimatliebe - Werte bewahren", war am FPÖ-Dreieckständer vor der Volksschule Waltendorf zu lesen. Die FPÖ-Plakate mit dem Motto "Fremd in der eigenen Schule", die im Wahlkampf vor etlichen Grazer Schulen zu sehen waren, fehlten an diesem Standort mit einem 22-prozentigen Anteil von Kindern mit nichtdeutscher Muttersprache. "Hier in Waltendorf ist das Mengenverhältnis noch ganz gut und die Kinder daher auch in der Lage, die Sprache schnellstens zu erlenen. In anderen Schulen ist das so nicht mehr gegeben", erklärte Eustacchio.
Eustacchio war gut aufgelegt mit seiner Frau zum Stimmabgabe gekommen. "Meine Söhne haben per Briefwahl gewählt und sind schon auf der Piste", wie der FPÖ-Stadtrat sagte. Den Vorabend habe er mit seiner Frau im Kino verbracht. Nun sehe er "gut ausgeruht" dem Ausgang des Wahltages entgegen. Im Anschluss wollte er mit seiner Frau zu Mittag essen und dann die vorläufigen Ergebnisse abwarten.
Ehmann: "Im Nachtexpress gefeiert"
SPÖ-Spitzenmann Michael Ehmann kam knapp nach Mittag mit seinem kleinen Sohn am Arm zum Wahllokal im Zanklhof im nordöstlichen Grazer Stadtbezirk Gösting im Zanklhof. Er sei für seine Verhältnisse mit 8.30 Uhr sehr spät aufgestanden, sagte Ehmann, der nach eigene Worten ein ausgiebiges Frühstück genossen hatte. Die Nacht auf den Wahlsonntag sei lang gewesen, es habe noch eine Party für die Wahlhelfer im Innenstadtlokal "Nachtexpress" gegeben. Nach der Stimmabgabe gehe es mit seiner Familie in ein Gasthaus: "Ich will nicht, dass meine Frau heute kocht und ich kann's nicht", war Ehmann offen und ehrlich.
Danach begebe er sich in den Volksgarten-Pavillon, wo auch später die SPÖ-Wahlparty stattfinden soll. Eine Wahlprognose wollte er nicht treffen: "Da habe ich kein Gefühl, aber der Zuspruch in den vergangenen Wochen lässt hoffen". Auf die Frage, wen er denn gewählt habe, musste Ehmann lachen: "Na, hoffentlich mich. Na, sicher." Ehefrau Anna war sich hingegen über ihre Wahlentscheidung sofort sicher: "Das war nicht schwierig."