222.856 Personen hatten in Graz am Sonntag die Wahl. Sie wählten nicht nur einen neuen Gemeinde- und Bezirksrat, sondern auch den Migrantenbeirat. Das vorläufige Endergebnis wird gegen 19 Uhr erwartet. Die Wahlkarten und die Stimmen für den Migrantenbeirat werden erst am Montag ausgezählt.

Es wird also ein spannender Wahltag. Die Kleine Zeitung hält Sie mit diesem Live-Ticker den ganzen Tag auf dem Laufenden. Diskutieren Sie hier mit!

15.05 Uhr: 3000 helfende Hände im Einsatz

Ein langer Wahltag geht ins Finale, für 1500 Grazer ist aber noch lange nicht Feierabend. Sie sind als Wahlbehördenmitglieder im Einsatz. 600 von ihnen arbeiten in 268 in den Wahllokalen, 16 „fliegende“ Kommissionen erledigen zirka 600 Hausbesuche, 24 Telefonisten nehmen die Ergebnisse der Stimmenauszählungen entgegen und geben diese ins EDV-System ein und rund 60 Personen sind als ständige Reserve auf  Abruf bereit. Hinzu kommen noch zahlreiche Techniker und Zusteller die am Wahltag für einen reibungslosen Ablauf sorgen. 

14.51 Uhr: Wer kann heute wieviele Mandate bekommen?

Spannend wird es heute Abend nach der Auszählung der Stimmen. Wie aus Stimmen Mandate werden ist ein Fall für Freunde der höheren Mathematik. So funktioniert's:

Kurzer Rückblick: Im letzten Gemeinderat entfielen 17 Mandate auf die ÖVP, 10 auf die KPÖ, 7 auf die SPÖ, 7 auf die FPÖ, 6 auf die Grünen und 1 auf die Piratenpartei. Insgesamt sind 48 Mandate zu vergeben.

14.39 Uhr: Letzte Vorbereitungen für die Live-Sendung aus dem Rathaus

Kurz vor Wahlschluss startet um 15.45 Uhr unser Livestream aus dem Rathaus. Moderiert wird die Sendung von den Politexperten der Kleinen Zeitung, Claudia Gigler und Ernst Sittinger. Geplant sind Gespräche mit den Spitzenkandidaten, Interviews mit den Landesobleuten der Parteien, Analysen von Politologen und Kleine-Zeitung-Redakteuren.

kleine.tv aus dem Rathaus
kleine.tv aus dem Rathaus © Jürgen Fuchs

Kleine-Zeitung-Chefredakteur Hubert Patterer wird zum Finale des Wahltags – gegen 19.15 Uhr – das Ergebnis besprechen und bewerten.

14.28 Uhr: Wahllokale schließen in eineinhalb Stunden

Da können wir uns nur anschließen: Wer es bis jetzt nicht geschafft hat, sich vom Sofa zu schälen - Rein in die Jeans und ab ins Wahllokal!

14.18 Uhr: Gewinner und Verlierer

Mittlerweile hat sich der Himmel über Graz eingetrübt. Für wen werden am Ende des Tages dicke Wolken am politischen Horizont aufziehen?
Unter jenen, die bei der letzten Wahl 2012 Stimmen verloren: ÖVP (minus 4,63 Prozent), SPÖ (minus 4,43 Prozent), Grüne (minus 2,14 Prozent). Zugelegt haben beim letzten Urnengang: KPÖ (plus 8,68 Prozent), FPÖ (plus 2,09 Prozent). Den Piraten gelang der Einzug in den Gemeinderat. Wer wird heute zu den Gewinnern und Verlieren zählen? Die erste Hochrechnung ist etwa um 16.45 Uhr zu erwarten. 

14.03 Uhr: "Visionär denken"

Graz - Top oder Flop? Wir haben Grazer Promis kurz vor der Wahl befragt: Judith Schwarz, Gastronomin: "Graz ist eine Perle, die noch mehr wachgeküsst werden muss. In der Wahrnehmung nach außen wissen viele nicht, was für ein Juwel hier versteckt ist. Aber ich bin guter Dinge, wir sind auf dem richtigen Weg, müssen nur dranbleiben und - wichtig - visionär denken!

Gastronomin Judith Schwarz: "Perle, die wachgeküsst werden muss"
Gastronomin Judith Schwarz: "Perle, die wachgeküsst werden muss" © Jürgen Fuchs

13.52 Uhr: Sinkt Wahlbeteiligung unter 50 Prozent?

Der Andrang in den Wahllokalen ist heute unterschiedlich groß: In manchen Sprengeln wie im Westen im Bezirk Wetzelsdorf war bei Wahlbeginn gegen 7.00 Uhr mehr los, gegen 10.00 Uhr war man fast alleine, eine Stunde später änderte sich das Bild wieder. Keine Wahlmüdigkeit war am Sonntagvormittag im Grazer Osten zu registrieren. Ob die Wahlbeteiligung erstmals unter 50 Prozent fällt, wird sich zeigen. Im Jahr 2012 gingen 55,5 Prozent der Wahlberechtigten zur Wahl. Das war die niedrigste Wahlbeteiligung, die jemals bei Grazwahlen verzeichnet wurde.

13.44 Uhr: "Wenn man nicht wählen geht, dann braucht man sich danach auch nicht aufzuregen" 

Warum gehen Sie wählen? Das sagen Grazer dazu:

13.36 Uhr: Wählen bei strahlendem Sonnenschein

Das Wahl-Wochenende ist das strahlendste und bisher wärmste im noch jungen Jahr 2017: Die dicke Nebeldecke über der Stadt wurde am frühen Vormittag schnell von der Sonne aufgesogen. Schon Sonntagfrüh herrschten milde Temperaturen bei plus ein Grad Celsius, gegen Mittag kletterte das Thermometer bei wolkenlosem Himmel auf fast zehn Grad.

Die Sonne am Wahltag genossen zahlreiche Grazer im Gastgarten
Die Sonne am Wahltag genossen zahlreiche Grazer im Gastgarten © Andrea Rieger

Entsprechend war die "Adjustierung" vieler Wähler - mit Nordic Walking-Stecken oder Joggingkleidung. Sogar manche Gastgärten in der Innenstadt waren gut besucht. Erst nach Mittag trübte sich das Wetter wieder ein.

13.23 Uhr: Ehmann: "Ich bin nicht gekommen, um zu gehen"

Der SPÖ-Spitzenkandidat Michael Ehmann ist entspannt in den Tag gestartet: "Ich habe gut geschlafen, bis halb neun. Jetzt werde ich noch gemeinsam mit der Familie essen und dann ins Parteihaus beim Volksgarten  gehen."

Auf eine Schmerzgrenze beim Wahlergebnis angesprochen, wiegelt er ab: „Ich habe in einer schwierigen Situation die Partei übernommen und am Parteitag im Dezember noch 99 Prozent der Stimmen erhalten. Ich bin nicht gekommen, um zu gehen!“  

>> Das sagen die Spitzenkandidaten der Parteien

13.10 Uhr: "Es soll so bleiben, wie es ist"

Wie soll es nach der Wahl weitergehen in Graz? Wir haben Promis dazu befragt. Monika Martin, Schlagersängerin und Doktorin der Kunstgeschichte: „Grundsätzlich ist Graz eine schöne und lebenswerte Stadt und es soll so bleiben, wie es ist. Was mir aber immer wieder negativ auffällt, ist, dass man zu wenig auf das Ortsbild achtet.

Monika Martin: "Alles wird zugebaut"
Monika Martin: "Alles wird zugebaut" © Jürgen Fuchs

Mariatrost beispielsweise war immer einer der schönsten Bezirke. Nun stellt man ein Billigwohnhaus neben das andere, fast bis auf den Gehsteig wird jeder Quadratzentimeter zugebaut. Hier sollten Bauamt und Denkmalschutz nicht wegschauen.“

12.59 Uhr: Ehmann schreitet mit Kindern zur Wahl

SPÖ-Stadtrat Michael Ehmann hat am Samstagabend noch mit eine Dankeschön-Party mit seinen Helfern gefeiert. Heute Früh ging es um 8.30 los - etwas später als sonst, denn eigentlich schläft er maximal bis 7.30 Uhr. Ehmann kam mit seiner Familie zur Wahl. Gegen 15.30 Uhr geht's dann in den Lendpavillon. Zum Wahlausgang sagt er: "Man hat kein Gefühl mehr, wenn man vorne ist. Aber die Reaktionen der letzten Tage und Wochen lassen hoffen."

Michael Ehmann kam mit seiner Familie ins Wahllokal
Michael Ehmann kam mit seiner Familie ins Wahllokal © Didi Hubmann

12.54 Uhr: Eustacchio: "Wir siegen sicher!"

Der blaue Spitzenkandidat Mario Eustacchio ließ sich auch am Sonntag alle Optionen offen. Wenn man in Sachthemen zusammenkomme, würde er mit jeder anderer Fraktion zusammenarbeiten.

Er selbst verspüre keinen Druck: "Wir siegen sicher." Das Ausmaß sei völlig unklar, das Ziel hingegen klar: "Einen zweiten Stadtratsposten", den Armin Sippel dann besetzen würde.

Ressortwünsche? Nichts Konkretes, der ehemaliger Banker wird wohl die Finanzen mögen bzw. seine Partei das Sozialressort. Solange aber ÖVP und SPÖ stark genug sind, werden sie diese Schlüsselbereiche nicht aufgeben. 

12.51 Uhr: NEOS an den Türklinken

Die NEOS versuchten es heute in der Innenstadt noch mit Wahlerinnerungen an der Türklinke.

© Thomas Kuhelnik

12.42 Uhr: Elke Kahr begegnet Spekulationen mit Skepsis

KPÖ-Chefin Elke Kahr will das Ergebnis der letzten Wahl zumindest halten. Was die Spekulationen über eine kommunistische Bürgermeisterin angeht, ist sie zurückhaltend: Da müsste die SPÖ mitspielen, von der es zuletzt keine freundlichen Signale gab, so die amtierende Vizebürgermeisterin. Den Ausgang der Wahl einzuschätzen sei aufgrund der "Roten-Gefahr"-Kampagne der letzten Tage schwierig: "Ich bin äußerst skeptisch, was ich davon halten soll."

Es hänge nicht nur von ihrer Partei ab, ob sie Bürgermeisterin werde, meint Kahr.

12.35 Uhr: Hilfe beim Wählen

Körper- oder sinnesbehinderte Wähler dürfen sich – auch im Wahllokal – von einer selbst auserwählten Begleitperson helfen lassen. Alle anderen müssen - so will es das Gesetz - „das Wahlrecht persönlich ausüben“.

Für blinde und sehbehinderte Wähler gibt es in Graz auch eine eigene Schablone, die man auf den Stimmzettel auflegen kann. Auf dieser Schablone sind die Parteien und Kanddiaten in Brailleschrift zu lesen. Mit dem Stimmzettel samt Lochmaske soll die Stimmabgabe erleichtert werden.

© APA

12.26 Uhr: Was ist eigentlich der Migrantenbeirat?

Heute wird bekanntlich auch der Migrantenbeirat gewählt. Er besteht aus neun Mitgliedern und übt eine beratende Funktion für den Gemeinderat in Bezug auf für Migranten relevante Themen aus. Die Mitglieder arbeiten in Ausschüssen und treffen sich ein bis zwei Mal pro Monat zu Sitzungen. Außerdem organisiert der Migrantenbeirat Veranstaltungen, zum Beispiel im Bereich von Kultur, Politik und Bildung.

12.17 Uhr: Lustige Wahlplakate in Graz

Ohne Worte ...

© Bernd Hecke
© Bernd Hecke

12.14 Uhr: Fotos in den Wahllokalen?

In Zeiten von Facebook und Co. werden immer öfter ausgefüllte und abfotografierte Stimmzettel in sozialen Medien gepostet. Aber ist das überhaupt erlaubt? Ja! Denn das in der Verfassung verankerte Wahlgeheimnis schützt den Wähler nur davor, dass gegen seinen Willen bekannt wird, wie er abgestimmt hat. Es wäre demnach also verboten den Stimmzettel einer anderen Person zu fotografieren und zu posten.

12.11 Uhr: Ehmann und sein Kaffeehaus

Michael Ehmann haben im Wahlkampf viele gefragt, ob er ein Kaffeehaus hat, ist das gar der Plan B, falls es nicht klappt?

© Bernd Hecke

Tatsächlich ist Ehmann unter dem Motto "Café Ehmann" auf eine Tour durch Graz gegangen - und hat bei einem Kaffee das Gespräch mit den Bürgern gesucht.

12.05 Uhr: Liste WIR hat Mandat-Anzahl erwürfelt

Claudio Schiesl, Sprecher der Liste WIR betont, dass seine Bewegung 80.000 Flyer verteilt und 43 Wahlstände organisiert habe. "Wie immer an Wahltagen habe ich heute Früh meine Würfel sprechen lassen.", lacht er, Das Resultat: "Wir schaffen vier  Mandate - also 8 Prozent der Stimmen. Die NEOS kommen demnach übrigens auf sechs Mandate"

12.02 Uhr: Letzter Wahlkampf-Gag der KPÖ

In der Grazer Innenstadt wurden auf vielen Verkehrzeichen Zettel angebracht, die heute für Schmunzeln sorgen. Es ist ein letzter Wahlkampf-Gag der KPÖ.

© Thomas Kuhelnik

11.59 Uhr: Swatek: "Wir werden ordentlich überraschen"

NEOS-Kandidat Niko Swatek hat in der VS Murfeld gewählt und gibt sich siegessicher: "Wir werden ordentlich überraschen". Nach der Wahl will er in der Grazer Kombüse feiern: "Ich glaube es wird ein spitzen Tag"

11.51 Uhr: Müssen Hunde draußen bleiben?

Bei der NMS Puntigam gibt es bei der Stimmabgabe keine Wartezeiten - außer für Hunde - wie unser Foto zeigt.

© Thomas Kuhelnik

Den Hund in die Wahlkabine mitzunehmen ist laut Gesetz übrigens nicht verboten. Aber der Wahlleiter könnte es unterbinden, wenn dadurch die Ruhe gestört wird. Denn der Wahlleiter hat laut Vorschrift „für die Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung bei der Wahlhandlung“ zu sorgen. Wenn er es nicht erlaubt, den Hund mitzunehmen, sollten Sie sich daran halten. Denn gegen diese Anordnungen zu verstoßen, wird als Verwaltungsübertretung gesehen – und dafür kann es bis zu 218 Euro Geldstrafe bzw. zwei Wochen Ersatzfreiheitsstrafe setzen.

11.44 Uhr: Rainer Maichin hat gewählt

Rainer Maichin von der Liste Einsparkraftwerk hat bereits gewählt und ist gespannt: "Aber ins Rathaus komme ich heute nur, wenn es einigermaßen gut ausschaut."

11.39 Uhr: Eustacchio: "Es gab einen Ansturm"

"Die Menschen sind sehr positiv auf uns zugekommen. Es gab fast einen Ansturm, wenn ich am Standl gestanden bin.", sagt FPÖ-Stadtrat Mario Eustacchio. Er wertete die Unterstützung der Parteifreunde aus anderen Bundesländern und aus dem Bund als Höhepunkte im Wahlkampf: "Das Wahlergebnis wird hoffentlich der nächste".

11.34 Uhr: Fahrrad sorgt für Aufsehen

In der Innenstadt sorgt ein Fahrrad für Aufsehen, dass auf den Wahlslogan der FPÖ Bezug nimmt. Aber sehen Sie selbst.

© Knes

11.26 Uhr: Über 50.000 EU-Bürger und Migranten wählen heute mit

26.456 nicht-österreichische Unionsbürger sind am 5. Februar wahlberechtigt. Darüber hinaus können 25.364 Menschen von außerhalb der EU ihren Migrantenbeirat wählen.

5.578 Kroaten dürfen bei der Gemeinderatswahl am 5. Februar den Grazer Bürgermeister mitwählen. Sie machen unter den wahlberechtigten nicht-österreichischen Unionsbürgern die größte Gruppe aus. Dicht dahinter liegen mit 5.485 Wahlberechtigten die Deutschen und 5.193 Rumänen. Generell ist der Urnengang in Graz multikulturell: Menschen aus 150 Nationen können heute bei den Gemeinderats- und Bezirksratswahlen sowie bei der Wahl zum Migrantenbeirat mitstimmen.

11.16 Uhr: Junge Grazer und Frauen entscheiden die Wahl

Frauen sind bei den Wahlen in Graz traditionell in der Überzahl. Sie entscheiden die Geschicke der Stadt heute also maßgeblich mit. Darüber hinaus sind es die Grazer unter 30 Jahren, die einen erheblichen Einfluss auf das Wahlergebnis haben: Etwa 65.000 Grazer unter 30 Jahren sind heute wahlberechtigt. Damit ist die Gruppe der 16- bis 30-Jährigen deutlich stärker als jene der Pensionisten. Zum Vergleich: Nicht einmal 50.000 Wahlberechtigte sind über 65 Jahre.

„Damit beeinflussen in Graz – im Gegensatz zu vielen anderen Wahlen im Bund oder Land – die Jungen den Ausgang der Wahl maßgeblich“, bestätigt Politikwissenschaftler Klaus Poier von der Karl-Franzens-Universität Graz. Die Jungen hätten, so der Experte, aber auch ein sehr flexibles Wahlverhalten, was Prognosen für den Wahlausgang sehr schwierig mache.

11.09 Uhr: Mario Eustacchio und Elke Kahr gehen wählen

KPÖ-Vizebürgermeisterin Elke Kahr hat ihre Stimme bereits abgegeben. Davor und danach wurde sie von Medien befragt. Kein Wunder, die Grazer KPÖ gilt österreichweit als Phönomen.

Elke Kahr wurde von Medien belagert
Elke Kahr wurde von Medien belagert © Gerald Winter-Pölsler

Soeben am Weg ins Wahllokal ist FPÖ-Stadtrat Mario Eustacchio. Auch er wurde von Journalisten empfangen.

Mario Eustacchio am Weg ins Wahllokal
Mario Eustacchio am Weg ins Wahllokal © Thomas Rossacher

11.05 Uhr: "Neues Verkehrskonzept"

Helmut Marko, Hotelier und Red-Bull-Chefberater: "Was Graz noch braucht, ist ein Verkehrskonzept, das dem aktuellen Wachstum dieser Stadt Rechnung trägt. Der Stadtrat Erich Edegger hat mit verschiedenen Lösungen den letzten echten inhaltlichen Schub für diese Stadt gebracht. Für den Wirtschaftsstandort bräuchten wir noch mehr Flugverbindungen, es kommt jetzt ja auch die KLM mit den Amsterdam-Verbindungen und es hat sich in den letzten Jahren schon gebessert"

Helmut Marko
Helmut Marko © APA

Dieser Punkt sei wichtig für Wirtschaft und Tourismus. Und: "Graz ist für mich lebenswert, weil es eine Stadt von übersichtlicher Größe ist, die aber trotzdem alle Annehmlichkeiten einer Großstadt bietet - und auch Anonymität gewährt. Wichtig bleibt, das, was wir an Grünflächen haben, zugänglich, sauber und sicher zu machen." Im Laufe des Tages bringen wir weitere prominente Stimmen zur Graz-Wahl. 

10.57 Uhr: Das Ergebnis in St. Peter wird kurios

Der Grazer Wahlsprengel 0816 in St. Peter wird heute ein ungewöhnliches Ergebnis liefern: Da dort die beim vorgezogenen Wahltag am 27. Jänner abgegebenen Stimmen zugerechnet werden, wird die Wahlbeteiligung in diesem Sprengel und in Folge im Bezirk St. Peter rechnerisch über 100 Prozent liegen. Die Stimmen des Vor-Wahltages und am Sonntag  abgegebene Wahlkarten werden heute gemeinsam ausgezählt. Bei der letzten Wahl 2012 gab es hier eine Wahlbeteiligung von 129 Prozent. Der gesamte Bezirk Bezirk zählte damals 15.528 abgegebene Stimmen bei "nur" 12.040 Wahlberechtigten.

10.54 Uhr: Petrovic macht sich "keine Gedanken"

"Ich bin sehr entspannt und mache mir überhaupt keine Gedanken darüber, wie die Wahl heute ausgeht, sagt Tatjana Petrovic, die mit ihrer eigenen Liste bei der heutigen Wahl antritt. "Heute war ich schon auf dem Flohmarkt und hab eine Maschine für Schuhmacherei gefunden. Die kommt nun in meine Machhalle am Griesplatz."

Tatjana Petrovic geht den Tag gemütlich an
Tatjana Petrovic geht den Tag gemütlich an © Robert Preis

Wählen geht sie erst - "gemeinsam mit Freunden um 12 Uhr". Sie freut sich, dass mach einen "Nicht-Wähler mobilisieren konnte".

10.51 Uhr: Elke Kahr liegt im Müll

In der Radetzkystrasse wurde ein KPÖ-Plakat mit einem "Haha"-Schriftzug verziert in die Mülltonne verfrachtet.

© Thomas Kuhelnik

10.46 Uhr: Migrantenbeirat ist zuversichtlich

Sehr ruhig ist es noch in der Geschäftsstelle des Migrantbeirats in der Grazer Keesgasse. Die rund 25.000 Nicht-Eu-Bürgerinnen mit Hauptwohnsitz Graz können unter anderem hier ihre Vertretung wählen. Sieben Listen stehen zur Wahl, Beiratsgeschäftsführer Godswill Eyawo hofft auf eine höhere Wahlbeteiligung als 2012. Diese liegt aber traditionell niedrig bei rund 10 Prozent. Nun wurden bei der Briefwahl zum Migrantenbeirat nur halb so viele Stimmen abgegeben wie 2012. Noch ist man aber zuversichtlich: "Das Wetter ist schön. Der Großteil kommt meist ab Mittag."

10.39 Uhr: Humoristische Wahlplakate

Der Grazer Künstler Jörg Vogeltanz hat die Wahlplakate der im Gemeinderat vertretenen Parteien auf eine neue Art und Weise interpretiert - und am Samstagabend ins Netz gestellt. Sie sorgen am Wahltag für Erheiterung bei vielen Grazern.

10.31 Uhr: Pacanda: "Kahr wird neue Bürgermeisterin"

Philip Pacanda, oberster Pirat von Graz, war vor etwa einer halben Stune im Leonhardstüberl in St. Leonhard wählen. Er will heute zwei Mandate erreichen und sich damit verdoppeln. Und Pacanda glaubt, dass Elke Kahr die neue Bürgermeisterin von Graz wird.

10.21 Uhr: Nagl: "Grazer geben Vertrauensindex bekannt"

Nach der Wahl im Brandhof hat ÖVP-Bürgermeister Nagl erklärt, dass er an Tagen die diesen besonders nervös ist. Schließlich geben die Grazer ihren Vertrauensindex über die Arbeit der letzten vier Jahre bekannt.

10.07 Uhr: Wie läuft das mit den Vorzugsstimmen?

Heute gibt es einen großen Unterschied zu den Wahlgängen anlässlich der Bundespräsidentschaftswahl im Vorjahr: die Vorzugsstimmen. Damit die Stimme für den jeweiligen Kandidaten gewertet wird, muss sein Familienname in die dazugehörige Spalte eingetragen werden. Die Listennummer alleine genügt nicht. Die Namen der Kandidaten sind in den Wahlkabinen ausgeschildert.

Übrigens: Die Vorzugsstimme muss an jede Partei vergeben werden, die man auch mittels Kreuzerl wählt. Tragt man die Vorzugsstimme bei einer anderen Partei ein, so ist sie ungültig. Die Stimme für die Partei wird in diesem Fall trotzdem gewertet.

10.01 Uhr: "Ich habe gut geschlafen"

"Die grüne Spitzenkandidatin wählt die Option, die dafür sorgt, dass Graz besser bleibt", sagt Tina Wirnsberger nach der Abgabe ihrer Stimme im Wahllokal im BORG Dreierschützengasse.

Sie habe sehr gut geschlafen, sagt Wirnsberger, denn "der Wahlkampf war anstrengend". Den heutigen Tag will sie mit ihrer Familie verbringen, die in letzter Zeit etwas kurz gekommen sei.

9.56 Uhr: Elke Kahr wählt in Kürze

In Kürze wird KPÖ-Vizebürgermeisterin Elke Kahr im BG/BRG Oeversee erwartet, wo sie ihre Stimme abgeben wird. Zahlreiche Journalisten warten bereits vor dem Wahllokal.

Elke Kahr wird im BG/BRG Oeversee erwartet
Elke Kahr wird im BG/BRG Oeversee erwartet © Gerald Winter-Pölsler

9.52 Uhr: Scherzbolde waren unterwegs

Zahlreiche Plakate in Graz wurden über Nacht von Scherzbolden umgestaltet. Das trifft vor allem die Sujets von FPÖ und ÖVP.

Aus Fremden wurden vor dem BG/BRG Seebachergasse Freunde
Aus Fremden wurden vor dem BG/BRG Seebachergasse Freunde © Bernd Hecke

9.46 Uhr: Wird es heute Rücktritte geben?

Das Wahlergebnis könnte auch neue politische Köpfe in Graz bringen. ÖVP-Bürgermeister Siegfried Nagl betonte, dass er im Fall des Falles nicht als Vizebürgermeister zur Verfügung stehen wird. Und KPÖ-Vizebürgermeisterin Elke Kahr würde zurücktreten, wenn ihre Partei keinen Sitz im Stadtsenat mehr erreichen würde. Mario Eustacchio von der FPÖ, Tina Wirnsberger von den Grünen und Michael Ehmann von der SPÖ haben sich auf Spekulationen zum Rücktritt bisher nicht eingelassen.

9.42 Uhr: Tina Wirnsberger wurde Tante

Auch Tina Wirnsberger von den Grünen hat mittlerweile ihre Stimme im BORG Dreierschützengasse abgegeben.

Tina Wirnsberger wählte im BORG Dreierschützengasse
Tina Wirnsberger wählte im BORG Dreierschützengasse © Michael Saria

Sie verriet ein nettes Detail am Rande: Wirnsberger wurde am Tag vor der Wahl noch Tante von Zwillingen. 

9.36 Uhr: Tipps für das Ausfüllen des Stimmzettels

Der entscheidende Punkt beim Ausfüllen des Stimmzettel ist laut Wolfgang Schwartz, Leiter des Wahlreferats der Stadt Graz: "Der Wählerwille muss klar zum Ausdruck kommen." Im Kreis ist aber nicht zwingend ein Kreuzerl notwendig: Die Stimme zählt auch, wenn man den Kreis ausmalt oder aber einen Stern, ein Hackerl beziehunsgweise einen Strich macht. Besondere Malereien empfielt der Experte aber nicht, im Zweifelsfall entscheidet nämlich die Bezirkswahlbehörde über Gültigkeit oder Ungültigkeit der Stimme. 

9.31 Uhr: Wartezeit in St. Peter

In St. Peter schreiten derzeit besonders viele Grazer zur Wahlurne. Bei der Volksschule Eisteich müssen die Wähler zur Stunde sogar einige Minuten anstehen.

© Thomas Kuhelnik

9.22 Uhr: Nagl: "Kommt Rot-Rot-Grün, gibt's mich nicht mehr in der Politik"

ÖVP-Bürgermeister Siegfried Nagl ist - wie erwartet - kurz nach 9 Uhr in seinem Wahllokal, dem Brandhof, eingteroffen. Dort erwarteten in zahlreiche Journalisten. Man sei gut beraten, wenn man die Erwartungen nicht zu hoch schraubt, so Nagl.

Er wünscht sich nach wie vor eine stabile Regierung. "Wenn die Grazerinnen und Grazer mir das Vertrauen schenken, dann werde ich wieder Bürgermeister sein, wenn sie es mir nicht schenken, dann werde ich nicht mehr Bürgermeister sein", erklärt Nagl. Sollte das zweite Szenario eintreten, dann "wird es keine Politik mehr für mich geben".

9.16 Uhr: "Graz soll weiter wachsen"

Auch Promis meldeten sich anlässlich der Graz-Wahl zu Wort. Hotelier Florian Weitzer sagt etwa: "Ich halte es ja fast für überflüssig zu erzählen, warum ich hier so gerne lebe - das ist meine Heimatstadt, in der ich mich unglaublich wohlfühle. Wie cool diese Stadt ist, die Menschen in dieser Stadt, hat sich nach dieser schrecklichen Amokfahrt gezeigt. Wie sie damals zusammengestanden sind, einander beigestanden sind, da haben sich die Grazer einfach ausgezeichnet. Ich finde, dass es auch sonst wirklich gut läuft: Dass hier jedes Jahr gut 5000 Menschen zuziehen und alles großteils reibungslos abläuft, ist doch großartig."

Hotelier Florian Weitzer
Hotelier Florian Weitzer © KLZ/Susanne Hassler

Die Stadt habe das Potenzial, im Ballungsraum auf 500.000 Einwohner zu wachsen, "auch durch Eingemeindungen", so Weitzer. Und: "Hier müssen Umland und die Kernstadt in den nächsten Jahren viel enger zusammenwachsen und auch mit Infrastruktur und öffentlichem Verkehr gut entwickelt werden." Im Laufe des Tages bringen wir weitere Stellungnahmen von bekannten Grazern.

9.08 Uhr: Andrang bei den Wahlkarten

13.626 Wahlberechtigte haben für die heutige Wahl eine Wahlkarte beantragt - das ist doppelt so viel wie bei der letzten Gemeinderatswahl im Jahr 2012. Frauen waren bei der Beantragung laut Wahlbehörde in der Überzahl: 7.242 haben sich für die Briefwahl entschieden. Verwunderlich ist das nicht. In Graz sind nämlich generell mehr Frauen wahlberechtigt, als Männer.

9.00 Uhr: Warten auf den Bürgermeister

Seit dem Urteil des Verfassungsgerichtshofs nach der angefochtenen Bundespräsidentenwahl darf es die traditionellen Fotos der Spitzenkandidaten im Wahllokal nicht mehr geben. Die Interviews und Fotos werden nun vor den Wahllokalen gemacht. Vor dem Brandhof, wo ÖVP-Bürgermeister Siegfried Nagl seine Stimme abgeben wird, tummelt sich bereits die Presse. Er wird kurz nach 9 Uhr erwartet.

Zahlreiche Journalisten warten vor dem Brandhof auf Bürgermeister Siegfried Nagl
Zahlreiche Journalisten warten vor dem Brandhof auf Bürgermeister Siegfried Nagl © Hecke

8.59 Uhr: Willkommen beim Live-Ticker

Guten Morgen und willkommen beim Live-Ticker der Kleinen Zeitung. Im Laufe des Tages halten Sie Andrea Rieger, Elisabeth Zankel und Michael Kloiber auf dem Laufenden.