Japan-Fan oder Nudelsuppen-Tigerin: Alle lieben Ramen. Die üppigen japanischen Nudelsuppen haben vom günstigen Sattmacher aus Tokyos Bahnhofsrestaurants einen Siegeszug um die Welt angetreten und sind schon dabei, dem Sushi den Rang abzulaufen.

Weshalb auch die Betreiber der haubengekrönten Grazer Sushilokale „Memori“ (derzeit geschlossen) und „Toshi“ auf Ramen setzen: Das frühere „Z10“, eines der ersten modernen Asiarestaurants in Graz, wurde zur „Noonbar“. Die ist einerseits ein Lokal, andererseits eine Bar mit asiatisch inspirierten Cocktails, einer erfreulich großen Auswahl an Sake (serviert im traditionellen Holzkästchen) und neonfarbener Street Art an den Wänden.

Die Ramen gibt es in drei Varianten, basierend entweder auf Misopaste, Sojasauce oder Gemüsesuppe.
Vor dieser Entscheidung sollte man aber abwägen, ob man Vorspeisen schafft – köstlich sind sie alle: Das geflämmte Sake-Lachs-Sa–shimi (8) ist fein mit Ponzu-Sauce abgeschmeckt, die intensiven Spicy Tuna Balls (7,90) ebenso wunderbar knusprig-pikant wie Karaage (8,50), sehr saftige, ausgelöste Hühnerkeulen-„Nuggets“. „(B)ohne Gleichen“ sind die fein gewürzten Edamame mit Knoblauch (4,90), ein bisschen mehr Platz im Magen lässt der Algensalat Hijiki (4,50) mit Chili und Sesam – ein ausgewogenes Spiel aus Säure, Umami und Meeresaromen.

Hauptsache sind natürlich die Ramen: Die klassische Zutat, der Schweinebauch, wird aufwändig vorbereitet, was sich lohnt – stundenlang geschmort, in Marinade eingelegt und vor dem Servieren geflämmt. Die Alternative ist knusprig frittiertes Hühnerfleisch, in die Veggie-Ramen kommen Gemüse und Tofu. Dazu, in allen Varianten: Asia-Gemüse wie Pak Choi und Mungobohnensprossen, Frühlingszwiebel und ein in Soja eingelegtes und exakt wachsweich gekochtes Ei (japanisch: Tamago). Kostenpunkt: je nach Art und Einlage 14 bis 14,90 Euro. Für Suppenkasper empfehlen sich dagegen Donburi, Reisbowls mit diversen Gemüsezutaten, entweder als Veggie-Essen oder mit Fleisch oder unglaublich zartem Lachs obendrauf (13 bis 15,50 Euro).

Eine lobende Erwähnung verdient sich das flotte, aufmerksame Serviceteam. Wohl nicht jedermanns Sache: das dunkle Neon-Design und die bisweilen laute Party-Musik. Die hat aber auch einen Nebeneffekt: Schlürfen ist nämlich ausdrücklich erlaubt.