Mehr als nur einen Anlauf hat es beim Restaurant Miho gebraucht, einem Quasi-Ableger von Sakana, der im November 2022 aufgesperrt hat. Ganz spontan, denn ohne Reservierung hatten wir nämlich keine Chance, obwohl das Lokal riesengroß ist. Dass es hier, ein Stückchen südlich des Liebenauer Stadions, gute Sushi gibt, hat sich offenbar rasch herumgesprochen. Gut, dann also reservieren - wobei wir beim Blick auf die Homepage erst einmal schmunzeln müssen: Das Lokal liegt "in der Nähe des Bezirks Jakomini", steht da geschrieben. Eh nicht falsch!

Mit Reservierung klappt alles gut - das freundliche Personal bringt uns rasch an den Tisch, das Lokal wirkt hell und schön, ein kleines bisschen kitschig (Plastik-Kirschbäume), aber dennoch geschmackvoll mit edlen Samt-Sitzen in Dunkelgrün und Altrosa. Herzstück ist eine große offene Küche, in der zwei Sushimeister Unmengen der japanischen Köstlichkeiten zubereiten.

Der Fokus auf der Karte liegt klar auf Sushi, vor allem in den modern-kreativen Varianten, die Auswahl ist riesig. Bestellt werden kann via QR-Code am Tisch oder einfach über eine gedruckte Karte beim Personal. Wir suchen uns von allem ein bisschen etwas aus - wie einen Wakame-Salat (4,5 Euro) aus Algen, der mit Sesam und Ponzu auffallend fein abgeschmeckt ist, und Yakitori-Spieße (5,50), sehr knusprig.

Eine ganze Seite ist in der Speisekarte Uramaki, also Inside-Out-Sushikreationen,  gewidmet. Daraus kosten wir etwa die "Hosso Nest Kitty" (9,90 für eine Rolle) - eine frittierte Sushirolle mit Avocado, dazu Philadelphiakäse und Lachstatar mit Teriyaki-Sauce - eine ganz nette knusprig-cremige Kombi, aber nicht aufregend. Besser gelungen ist die "Truffle Tuna Roll" (15,90 Euro), eine Kombination aus Garnelen-Tempura, Tunfisch-Tatar mit Teriyaki, Trüffelmayonnaise und (überraschenderweise super dazu:) Pistazien. 

Auch die "klassischeren" Sushivarianten wie Nigiri mit Lachs, Wolfsbarsch oder Aal (je 2 Euro) schmecken gut - und sind teils auch richtig spektakulär angerichtet: Ein Temaki (das "Stanizel"-Sushi) kommt in eine Sektflöte gestülpt, ein Gunkan (das ovale und belegte Maki) wird auf einem großen Löffel gereicht, der an "The Taste" erinnert.

Unser Fazit: Eine Bereicherung für Liebenau (nahe des Bezirks Jakomini): Schön und modern eingerichtetes Lokal, sehr nettes und flottes Service, okaye Preise und gute, solide Asia-Ware in großer Auswahl. Klar muss allerdings auch sein: Mit der Qualität der (freilich auch teureren) Sushi von Memori und Toshi kann man nicht mithalten - trotzdem immer noch viel besser als der Durchschnitt in Graz.

Miho in Graz: Kontakt und Öffnungszeiten

Miho. Liebenauer Hauptstraße 34, 8041 Graz. 
Geöffnet Montag bis Sonntag 11.45 bis 15 und 17 bis 22 Uhr. 
Tel. 0676 60 550 68 (Reservierung am besten von 11 bis 18 Uhr wochentags)
www.mihograz.com