"Ich rechne noch in Schilling" heißt ein Buch von Kultstar Austrofred und tatsächlich gibt es noch einige Menschen in Österreich, die die immer höheren Preise in die alte österreichische Währung umrechnen – um sich dann noch mehr zu ärgern. 

Nicht so im Biergarten des Brauhaus Puntigam, das diesen Sommer ja  von Gösserbräu-Wirt Robert Grossauer bespielt wird: Er setzt auf einen Klassiker unter den Gasthaus-Aktionen – und bietet wieder Preise wie damals an, wie vor 22 Jahren, bevor die Währung von Schilling auf Euro umgestellt wurde. Das frisch gezapfte Krügerl mit 0,5 Liter Puntigamer Panther-Bier kostet demnach nur 37 Schilling und somit umgerechnet 2,7 Euro. Die Aktion hat allerdings einen Haken: "Wer in den Genuss dieses günstigen Preises kommen will, muss allerdings auch wirklich mit Schilling bezahlen", sagt Grossauer, der an Spitzentagen bis zu 500 Gäste im Biergarten begrüßt. Er verspricht aber auch ohne die Aktion einen vergleichbar moderaten Preis von 4,20 Euro für das Krügerl.

6,9 Milliarden Schilling ruhend – wären 180 Millionen Krügerl

Entgegen genommen für die Aktion werden Schilling-Münzen sowie ausschließlich 20er-, 50er- sowie 100er-Schilling-Banknoten – laut Nationalbank sind davon noch insgesamt etwa 42 Millionen Stück im Umlauf. Herausgegeben wird in Euro, und zwar nach dem gültigen Wechselkurs von 13,7603 Schilling für 1 Euro. Die Aktion ist bis Ende Juli beschränkt. Pro Person ist der Kauf von einem Bier pro Tag in Schilling-Preisen möglich.

Übrigens: Die ruhenden Schilling-Bestände der Österreicher belaufen sich laut österreichischer Nationalbank mit Stichtag 31. Dezember 2022 auf rund 6,9 Milliarden Schilling, das entspricht einem Gegenwert von 499 Millionen Euro – oder rund 180 Millionen Krügerl Bier im Brauhaus Puntigam.