Es ist nicht nur eines der traditionsreichsten, sondern auch eines der größten und bekanntesten Wirtshäuser der Stadt: Das Gösser Bräu in der Neutorgasse besteht seit 1902, seit 2005 wird das Wirtshaus von der Familie Grossauer betrieben – als Pächter der Brauunion, in deren Besitz das Haus war. Nun aber nicht mehr: "Ja, wir haben das Haus als Familie Grossauer gekauft", bestätigen Patron Franz Grossauer und sein Sohn Robert, der das Lokal betreibt. Zum Kauf sei es gekommen, weil es die Brauunion zum Verkauf ausgeschrieben hatte. "Wir mussten also zuschlagen, um zu verhindern, dass das Haus an eine Immobilienfirma geht", erklärt Franz Grossauer. Auch wenn er zähneknirschend zugibt, "dass die Kaufsumme schon eine Herausforderung für uns war". Immerhin gehe es um einen "fast zweistelligen Millionenbetrag".
Der Kauf sei aber unbedingt notwendig gewesen, um das Haus als Gasthaus erhalten zu können. "Das ist im Sinne der ganzen Familie, aber über kurz oder lang auch ein Gewinn für die Stadt", ist sich Franz Grossauer sicher – Ähnliches gelte auch für das Haus des Glöckl Bräu am Glockenspielplatz, das ebenfalls in Familienbesitz ist.
Umbau geplant
Der Kauf würde aber noch einen weiteren Vorteil für die Grossauers bieten: "Wir können nun in das Haus weiter investieren und es umbauen, als Pächter war das eher schwierig", sagt Robert Grossauer. Geplant sei demnächst eine Renovierung der Dachterrasse, und auch die Küche will man umbauen. "Wir haben da sicher noch einige Ideen."
Apropos Ideen: Schon ab Mai bespielt Robert Grossauer ja zusätzlich den Biergarten des legendären Brauhaus Puntigam, das vor dem Umbau steht. Schon am 1. Mai ab 15 Uhr wird dort ein Maibaum aufgestellt, dazu gibt es ein Volksfest "mit allem, was dazugehört". Heißt: Blasmusik von der Schloßberg Böhmischen, Volkstanz von den D'Gsullerkogler z'Gratwein und ein traditioneller Bieranstich.