Die Zinzendorfgasse, die Verbindung zwischen Glacis und dem "Shared Space" bei der Unimensa, ist weder besonders lang noch viel befahren. Und dennoch ist sie eine jener Straßen, über die am meisten diskutiert wird, steht sie doch als geplante "grüne Meile" symbolisch für die Grüne-Verkehrspolitik von Judith Schwentner. Die schmale Straße mit Lokalen und Geschäften im Univiertel soll ab Mitte März zur Begegnungszone werden. 50 Parkplätze sollen wegfallen, 13 Ladezonen-Stellplätze sind geplant. 415.000 Euro wurden für die Umgestaltung (samt Baumtrögen, Sitzmöbeln und Farbgebungen) beschlossen. Finalisierung: im Juni.
Nach einer Vorstellung im Dezember und der Absage der Uni-Anrainergarage machen nun Bewohnerinnen und Bewohner der "Zinze" (und umliegender Straßen) ihrem Ärger Luft. Gestern trafen sich gut 40 von ihnen. Für den 4. März ruft man zur Demo gegen den "kommunistisch-grünen Parkplatzraubzug im Univiertel".
"Wir sind eingebunden, werden aber von der Politik nicht gehört. Diese Bürgerbeteiligung ist ein PR-Gag", erklärt Thomas Ott, Sprecher der Anrainerinnen und Anrainer. Die Stadtregierung wolle nicht nur die Autos vertreiben, sondern auch viele Anrainer, die dort seit vielen Jahren wohnen und auf Pkw angewiesen seien. Einige befürchten gar eine "Entwertung" ihrer Liegenschaften.
Wobei Ott und Nachbarn betonen: "Wir sind nicht gegen einen Wegfall einiger Parkplätze und eine Verkehrsberuhigung. Aber mit Maß und Ziel." Vorschläge: Nur jeder fünfte Parkplatz soll für Bäume fallen. Parkplätze soll es exklusiv für Anwohner geben.
Aber: Laut einer Erhebung der Stadt gibt es im Viertel ausreichend Autoparkplätze. Und im Ressort von Judith Schwentner erklärt man: "Der Wunsch nach Verkehrsberuhigung ist aus der Anrainerschaft gekommen." Es gebe einen vorbildlichen Beteiligungsprozess und viele Gespräche.
Schwentner hält jedenfalls an der Neugestaltung fest, eine Evaluierung ist im Projekt inbegriffen – und damit spätere Anpassungen möglich.