Ihr Name sei ein offenes Bekenntnis zu einer uncoolen Flüssigkeit, ihre Musik eine stimmige Einheit aus Unerwartbarkeiten und Disharmonien. Sie funktionieren mit modernen englischen Texten in der Stadt und begeistern am Land mit „stoasteirischen Störenfrieden“ – eingeflochtenen Mundartnummern. Sie verbinden das klassische Cello mit lautem Schlagzeug, Gitarrensaiten und reibender milch-geölter Stimme. Sie regen textlich zum Nachdenken an und unterhalten zwischen den Pausen kabarettesque mit scharfer, steirischer Klinge. Die Grazer Band „I love milk." spielt mit den Erwartungshaltungen, sie bricht sie und setzt sie neu zusammen.
Dieser Zugang zur Musik lässt Schubladen zerbersten.
„I love milk." funktioniert in einem Irishpub (Flann O’Brien am 1. Juni), ebenso wie bei der Eröffnung der Galerientage (gestern). Heute, Samstag, spielen sie ab 19 Uhr beim Lendwirbel auf der Wakuum-Bühne (Griesgasse), nächste Woche treten sie im „Häfn" vor Häftlingen der Justizanstalt auf. Im Sommer soll mit neuer EP auch Deutschland ein musikalisches Milchbad nehmen.
Die Band gibt es seit 2013. Damals startete Miguel Pettenhofer solo und nahm bald mit einem Cellisten als Duo im ORF bei der Großen Chance teil. Seit 2016 komplettieren die Cellistin Charlotte Hirschberg und der Schlagzeuger Matthias Reiter das Dreigespann. Mit dieser neuen Besetzung soll mehr als nur die Milch zum Schäumen gebracht werden. „Wir sind bereit, finanziell und zeitlich ins Risiko zu gehen. Die Band ist nicht nur ein Hobby."
Thomas Kuhelnik