Sänger Johnny Schwarzinger lacht, wenn er in den Erinnerungen schwelgt: „Ganz am Anfang haben wir die Säle leer gespielt. Nur, das war uns wurscht, irgendwann lernt ma’s schon.“
Diese Lernphase ist längst vorüber. Schwarzingers Band Catwalk wurde 1987 gegründet. Ab 1996 wurde es aber still um die klassische Rockgruppe, „das Projekt hatte sich totgelaufen“, – bis es vom 56-jährigen Grazer vor wenigen Monaten mit neuer Besetzung wieder zum Leben erweckt wurde. Schwarzinger: „Auslöser war ein Gastauftritt von mir bei der Hardrock-Band Badhoven. Das hat mir so getaugt, dass ich gesagt habe, ich muss auch wieder Lärm machen.“ In den letzten Jahren fokussierte der singende Fluglehrer mit prächtiger Lockenmähne nämlich mehr auf sein Austropop-Spaßprojekt Hans und seine Saitenreisser.
Dass Catwalks musikalische Wurzeln bei Klassikern wie Deep Purple und Led Zeppelin liegen, ist auch heute noch unüberhörbar – auch wenn sie ihren eigenständigen Sound betonen.
Am nun erschienenen neuen Album „Out of Nowhere“ sind acht ganz neue Nummern und fünf alte Catwalk-Nummern, die in die Jetztzeit befördert wurden. Hier betont Sänger Johnny Schwarzinger vor allem auch die Einflüsse von Schlagzeuger Flo Schnabl: „24 Jahre ist er und damit jünger als mein Sohn. Das bringt ganz neue Ideen und Einflüsse.“ Komplettiert wird die neu besetzte Band von Mario Pohn und Norbert Steinkellner.
Einige Fans früherer Zeiten stünden auch jetzt wieder vor der Bühne, freut sich Schwarzinger. „Generell ist es aber schwer, Leute aus meiner Altersgruppe vom Fernseher daheim wegzukriegen.“ Hier kommt der Band die Retro-Welle der jungen Generation entgegen. Nun will man die guten alten Zeiten aufleben lassen. Die Fühler will man in nächster Zeit vor allem in Richtung Deutschland ausstrecken. Nach der Sommerpause widmet man sich aber steirischen Bühnen.
Thomas Kuhelnik