Alternative-Rock nach amerikanischer Prägung und eine stimmgewaltige Frontsängerin mit langem roten Haar – was nach einer Beschreibung der internationalen Band Paramore klingt (Grammy für den besten Rocksong 2015), trifft auch auf die Grazer Formation Light Up The Town zu. Die Frage nach dem musikalischen Vorbild erübrigt sich da. Natürlich nennen Daniel Weidinger, Stephan Roth, David Vass, Thomas Kern und Esther Hütter Paramore an erster Stelle. Bis zum Grammy dauert es bei ihnen noch ein bisserl. Obwohl. . .
. . . für eine junge, lokale Band konnten sie schon ein paar Mal testen, wie es sich anfühlen dürfte, ein Star zu sein. Bei einem ihrer ersten Konzerte etwa, als der Schauspieler Bam Margera („Jackass“) mit seiner Band in Graz Halt machte und die junge Formation als Vorband reinschnuppern durfte. Oder als sich danach ein kleines kalifornisches Musikmagazin bei ihnen meldete, um ein Porträt der 22- bis 25-jährigen Grazer neben Szenegrößen abzudrucken. Oder als sie mitbekamen, dass sie einen Fan aus Wien haben, der allen ihren Konzerten nachreist und sich das Bandlogo tätowieren ließ. Sängerin Esther Hütter lacht: „In unserem Status ist das natürlich schon geil. Aber irgendwie schreckt man sich zuerst einmal.“
Der Alltag schaut aber anders aus, beim Kampf um viel Bühnenpräsenz - vor allem außerhalb von Graz. Dabei soll nun aber die erste veröffentlichte Single mithelfen. Auch eine weitere CD sei am Radar. Doch das Geld dafür müsse zuerst zusammengekratzt werden. Die Sparbüchse füllen sie mit dem Verkauf von Band-T-Shirts, die sie im Siebdruckverfahren selbst gestalten. Bei Konzerten werde man nicht reich, oft meint Gage nur ein Essen und ein Bier.
Heute spielen sie als Vorgruppe beim zehnten Geburtstagsfest der Grazer Melodic-Metal-Band Illuminata. Dort gibt's als Gage auch mehr als Essen und Bier: „Der Zusammenhalt unter Musikern ist da.“ Die Veranstaltung im „Explosiv“ beginnt um 19 Uhr.
Thomas Kuhelnik