Peter Lessing schlägt gerne Brücken zwischen verschiedenen musikalischen Genres. Der 36-Jährige gründete vor neun Jahren die Band Millions Of Dreads. Stets wurde dabei der Reggae-Groove mit Bläsern und Mundart-Texten verbunden: „Das ist unser Ding. So sind wir authentisch.“ In der österreichischen Szene sind sie so zu einer absoluten Größe geworden. Gesamt hat die Bands über 500 Gigs am Buckel. Im letzten Jahr tourte man gar durch Australien – eine spannende Erfahrung, wie Lessing sagt. Aber ein bisserl chaotisch. Er lacht und erzählt von 7000 gefahrenen Kilometern ohne Klimaanlage – das ständige kühle Gebläse hätten die Stimmbänder sonst nicht mitgemacht.
Aktuell steht die Band meist zu acht auf der Bühne. Das Finden gemeinsamer Termine sei da nicht mehr ganz so einfach – schließlich sei man in einem Alter, wo hier ein Haus gebaut und da eine Familie gegründet werde. Auch Lessing ist als Chef seiner Agentur Ginkgo Tree Music gut eingedeckt. Dort ist er auch für andere namhafte Bands wie Gnackwatschn, Erwin & Edwin, Horst und Die Niachtn zuständig.
Heuer wird es Millions Of Dreads deshalb ruhiger angehen lassen – bevor man im nächsten Jahr den zehnten Band-Geburtstag feiern wird. Auch ein paar neue Songs werden sich bis dahin ausgehen. Lessing: „Wenn ich schreibe, dann zuerst die Musik. Der Text nimmt dann Bezug darauf, was die Musik in mir auslöst.“
Zwischen zehn und 20 Konzerte möchte die Band heuer dennoch spielen. Das erste findet schon am heutigen Samstag ab 20 Uhr im Volkshaus Graz (Lagergasse 98a) bei der Veranstaltung A Tribute to Bob Marley statt. Dort werden sie als Hauptact auf der Bühne stehen. Auch ein Musikvideo zum gesellschaftskritischen Song „Wos Kost Die Wöd“ wurde kürzlich veröffentlicht.
Thomas Kuhelnik