Spricht man mit Katharina und Andreas Klinger-Krenn über Musik, dann hört man viele Sätze, die sonst selten bei Musikern fallen. „Die Vorstellung, immer wieder bei Null anzufangen, gefällt mir“, ist eine dieser ungewöhnlichen Ansagen.
Das Grazer Musiker-Ehepaar lebt diese Idee – ihr aktuelles Projekt Ondi ist eines der Zeugnisse. Kürzlich erschien das erste (und letzte) Ondi-Album. Auf der Website des eigenen Labels (www.hoermirzu.at/ondi) – das für „wirtschaftlich irrelevante Projekte gegründet wurde“ – kann man es downloaden. Bezahlen muss nur, wer auch möchte. Denn das Kaufen stehe im Hintergrund: „Viel wichtiger ist, dass sich die Leute unsere Musik anhören.“ Der nächste spannende Satz. Von der Musik leben wollen sie derzeit nicht – das gehe mit Nebenjobs auch.
Am aktuellen Album spielten Musiker reichlich etablierter Bands mit. Ondi ist, wenn man so will, auch ein bisschen Viech, Farewell Dear Ghost, The Beth Edges und Sado Maso Guitar Club. Andreas Klinger-Krenn, der selbst bis 2015 Teil von Viech war, nützt die Möglichkeiten, die sich durch das ständige Neustarten ergeben: „So können wir ständig mit unterschiedlichen Musikern, Ideen und sich veränderten Themen arbeiten.“
Thomas Kuhelnik